Hanke + Stajner = Tore Heute mit zwei Spitzen



Dieter Hecking verändert sein System – 96 geht heute in Dortmund mit zwei Stürmern in die Offensive.

VON GUNTHER NEUHAUS UND FLORIAN KREBS
HANNOVER. „Ja, wir spielen mit zwei Spitzen“, erklärte Dieter Hecking gestern, aber nein, eine System-Revolution bedeute das nicht. 96 spielt zwar heute in der Grundordnung 4-4-2, nachdem das 4-2-3-1 lange wie in Stein gemeißelt schien – aber „das ist kein Wandel“, wehrt der 96-Trainer ab. „Das haben wir schon öfter gemacht.“

Hecking hatte aber lange hartnäckig am alten Sicherheitssystem (mit zwei Abräumern vor der Abwehr) festgehalten, weil „sich die Mannschaft damit am wohlsten fühlt“. In den vergangenen Wochen war das System schon wiederholt während des Spiels umgestellt worden, was oft mehr Angriffsschwung brachte (wie zuletzt beim 2:1 gegen Frankfurt).

Der einzige Versuch mit zwei Stürmern (Mike Hanke und Benjamin Lauth) in der Startelf ging aber gehörig schief, 96 fing sich eine 0:2-Klatsche in Leverkusen ein. Nun will Hecking es wieder versuchen – mit Hanke und Stajner vorne. Das 4-4-2 mit einer Raute im Mittelfeld (Lala – Balitsch, Huszti – Bruggink) sei „für Dortmund das richtige Mittel“, glaubt Hecking. Er hat „ein paar Ansätze bei den Dortmundern gesehen, von denen wir denken, dass wir sie nutzen können für unser Spiel“.

Man muss nach dem Dortmunder 0:5 bei den Bayern nicht lange grübeln, um darauf zu kommen, was Hecking meint – 96 soll die Wackelabwehr mit flotten Attacken übertölpeln. Dortmund stellt mit 50 Gegentoren die zweitschlechteste Defensive der Bundesliga. In der Borussen-Schießbude steht der bedauernswerte Ex-96-Profi Marc Ziegler, der beim 2:1 gegen Leverkusen das 0:1 mit seinem schlimmsten Schnitzer vorbereitete. Allerdings leidet Ziegler unter einem Bluterguss im Knie, eventuell muss daher Alexander Bade ins Tor.
„Hanke und Stajner – das kann für Tore sprechen“, glaubt Hecking also. Das heißt zugleich, dass Vahid Hashemian nach seiner passablen Leistung in der zweiten Hälfte gegen Frankfurt erneut draußen sitzt. „Ist doch gut“, findet Hecking, „dass wir Spieler haben, die von der Bank aus was bewirken.“