Spielbericht: H96 - 1. FC Nürnberg 2:1 (1:0)


Hannover 96 hat seine Durststrecke von fünf Spielen ohne Sieg im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg beendet.



Arnold Bruggink (29.) und Szabolcs Huszti (66.) sorgten für Jubel in der AWD-Arena. Der eingewechselte Zvjezdan Misimovic hatte zwischenzeitlich für den Club ausgeglichen.



Ismaël und Huszti kehren zurück

Nach dem 1:2 in Bochum gab es drei Wechsel im 96-Team: Die wieder genesenen Ismaël und Huszti rückten für die verletzten Fahrenhorst und Krebs in die Startelf, dazu ersetzte Stajner den ebenfalls ausfallenden Rosenthal. Nürnbergs Coach von Heesen konnte nach dem 1:1 gegen Cottbus nach Gelbsperre wieder auf Saenko bauen, außerdem kam Kluge. Mintal und Engelhardt mussten auf die Bank.



Bruggink mit Hallo Wach

Nach abwartendem Beginn bei windigem Wetter, das lange Bälle zu keinem geeigneten Mittel machte, sorgte Hanke nach einer Viertelstunde für die erste Großchance des Spiels. Bruggink hatte von rechts geflankt, der 96-Goalgetter mit dem Hinterkopf verlängert. Das sich hinter FCN-Keeper Blazek senkende Leder klatschte aber nur ans linke Lattenkreuz. Abgesehen von dieser Gelegenheit dominierten Mittelfeldduelle. Mit ihrer zweiten Möglichkeit gingen die Roten dann aber in Führung: Huszti brachte einen Freistoß von rechts ins Zentrum, Blazek faustete das Leder wieder heraus. 19 Meter vor dem Kasten konnte Bruggink Maß nehmen und das Spielgerät mit links genau in den linken Giebel zimmern (29.). Der erste Saisontreffer des Holländers war zugleich ein wunderschönes Tor! Das war`s dann aber auch bereits, was es aus Durchgang eins zu berichten gab. Nürnberg bemühte sich um Offensivakzente, ohne aber an der diesmal sicher agierenden 96-Abwehr vorbeizukommen. Die Niedersachsen verwalteten die knappe Führung.



96 meldet sich nach Ausgleich zurück

Mit den Einwechslungen von Vittek und Misimovic versuchte Club-Coach von Heesen die Wende zum Besseren – und tatsächlich: das neue Duo sorgte für vermehrte Gefahr. Besser aus der Kabine kamen aber zunächst die Gastgeber. Vinicius leitete einen schnellen Konter ein und wurde schließlich durch eine Hanke-Flanke perfekt wieder eingesetzt. Doch der brasilianische Innenverteidiger schoss aus sechs Metern über die Querstange (48.). Dann jedoch traf Joker Zvjezdan Misimovic auf der anderen Seite: Reinhardt hatte von rechts in den Sechzehner geflankt, Koller auf den bosnischen Nationalspieler zurückgelegt. Und Misimovi ließ Enke im 96-Kasten mit einem Schuss aus zehn Metern in die lange linke Ecke keine Abwehrchance (52.). Die Roten zeigten sich nach dem überraschenden Ausgleich kurzzeitig von der Rolle. So hatte man Glück, dass die zweite Einwechslung Vittek aus aussichtsreicher Lage deutlich über das Tor zielte (55.). Umso wichtiger, dass sich der Gastgeber nach zehnminütiger Auszeit eindrucksvoll zurückmeldete. Balitschs Versuch von der Strafraumgrenze wurde genau vor die Füße des gerade eingewechselten Lauth abgeblockt. Dieser überlupfte den herausstürzenden Blazek geschickt, so dass Szabolcs Huszti keine Mühe hatte, ins leere Tor zu einzuschieben (65.). Der Schock bei den Franken saß tief, 96 war nun einem weiteren eigenen Treffer näher als der Gast dem Ausgleich. Hanke wurde im letzten Moment am Abschluss gehindert (72.), Balitsch zielte etwas zu hoch (79.) und Schulz traf mit seinem Kopfball nach Huszti-Freistoß genau in die Arme von Blazek (79.). So musste die Hecking-Elf am Ende doch noch einmal ein wenig zittern, da der Gast zur Schlussoffensive blies und in dieser auch noch den „96-Schreck“ Mintal brachte, der die Roten in den letzten Minuten schon oft Punkte gekostet hatte. Und tatsächlich, fast hätte der Slowake in der 89. Minute wieder getroffen. Dieses Mal zielte er allerdings etwas zu hoch. Als auch sein Landsmann Vittek in der Nachspielzeit frei vor dem Kasten gerade noch von Cherundolo am Einschuss gehindert wurde, war der erste Sieg im Jahre 2008 perfekt.



Anschluss gehalten

Hannover 96 hält durch diesen wichtigen Dreier den Anschluss ans obere Tabellendrittel, beim Pokalsieger Nürnberg dagegen muss weiter um den Klassenerhalt gezittert werden. Für die Hecking-Elf steht am kommenden Sonntag die schwierige Aufgabe bei den starken Leverkusenern an.



STATISTIK

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Vinicius, Ismaël, Tarnat - Balitsch, Schulz, Stajner (65. Lauth), Bruggink (70. Lala), Huszti - Hanke (78. Hashemian)

1. FC Nürnberg: Blazek - Reinhardt, Wolf, Glauber, Pinola - Mnari (46. Misimovic), Galasek, Kluge (86. Mintal) - Saenko, Charisteas (46. Vittek), Koller

Tore: 1:0 Bruggink (29.), 1:1 Misimovic (52., Koller), 2:1 Huszti (65., Lauth)

Gelbe Karten: Cherundolo, Stajner, Vinicius, Tarnat, Lauth / Pinola, Misimovic

Zuschauer: 32.282

Schiedsrichter: Michael Kempter (Sauldorf)