Was Hecking sauer macht

HANNOVER. Dieter Hecking ist ja nicht als Wüterich bekannt, gestern aber wurde er von Schiedsrichter Markus Merk neun Minuten nach der Pause auf die Tribüne geschickt. Ob er sich erklären könnte, warum er vom Spielfeldrand verbannt worden war, wurde der 96-Trainer später gefragt. „Ich ahne es“, antwortete er vorsichtig, „weil ein Kugelschreiber zu heftig an meine Stuhllehne geprallt ist.“

Der Kugelschreiber kam natürlich nicht von irgendwoher, sondern aus Heckings Hand. Er hatte ihn vor lauter Wut über mehrere strittige Szenen bei einem vielversprechenden 96-Konter geworfen. „Bei fünf Aktionen in 20 Sekunden hätte man zumindest dreimal Foul pfeifen müssen“, ärgerte sich Hecking. Szabolcs Huszti und Christian Schulz waren auf jeden Fall gefoult worden, Merk aber ließ das Spiel laufen.

So kam es zu dem Gefühlsausbruch von Hecking, der sich „dann einen schönen Nachmittag auf der Tribüne gemacht“ hat, wie er spöttelte. So schön wars nun auch wieder nicht – von dem exponierten Platz aus musste er mit ansehen, wie Luca Toni dreimal für Bayern traf.

Rosenthal hatte das Gefühl, als wäre „die Mannschaft hilflos gewesen“ nach Heckings Platzverweis, aber damit machte er es sich dann doch ein bisschen zu einfach. Unumstritten ist aber, dass der 96-Trainer ganz nah bei seiner Mannschaft am besten aufgehoben ist.