Gue im Gespräch

Der 9. Juni 1985 ist für viele Fans ein wichtiges Datum – die junge Elf von Trainer Werner Biskup stieg in die Bundesliga auf. Michael Gue gelang in der Aufstiegssaison auf dem Bieberer Berg in Offenbach bei einem Solo in aller letzter Sekunde, bei dem er die gesamte Abwehr um Torwart Oliver Reck umspielte, ein denkwürdiges Tor zum 3:3 Ausgleich. Gue wurde im Anschluss in der ARD zum Torschützen des Monats gewählt – und das als Zweitligaspieler. Der geborene Hildesheimer erinnert sich noch heute gern an diesen Erfolg von Hannover 96 zurück. Der ehemalige 96-Stürmer ist heute als Standesbeamter bei der Stadt Hildesheim tätig und sorgt mit seiner Arbeit für das Eheglück von ca. 500 Paaren pro Jahr. Im aktuellen „Stammplatz“, dem Stadionmagazin von Hannover 96, spricht der 45-Jährige über seine Zeit bei Hannover 96.



Bei Arminia Hannover spielten Sie mit Ihren späteren 96-Mannschaftskollegen Martin Giesel und Bastian Hellberg zusammen. Hatten die beiden, die vor Ihnen zu den Roten wechselten, etwas mit Ihrem Transfer zu Hannover 96 zu tun?
Michael Gue: "Eigentlich sollten Bastian Hellberg, Martin Giesel und ich 1983 im „Paket“ zu Hannover 96 wechseln. Es kam dann aber doch anders. Ich blieb eine weitere, für mich sehr erfolgreiche Saison bei Arminia, trainierte dort sehr hart und entwickelte mich enorm weiter. Im Sommer 1984 kam es dann zum Wechsel zu Hannover 96."

Mit dem Tor am 15.03.1985, das wenig später in der ARD zum „Tor des Monats“ gewählt wurde, wurden Sie bundesweit bekannt. Veränderte sich durch dieses Tor, wenn auch nur vorübergehend, etwas in Ihrem Leben?
Michael Gue: "Dieses Tor hatte im ersten Moment keine größeren Auswirkungen. Es war mir auch erst gar nicht so bewusst, dass dieses Tor etwas Besonderes war, denn im Training gelangen mir manchmal ähnliche Tore. Richtig realisiert habe ich das alles erst viel später. Heute werde ich allerdings noch des Öfteren auf dieses Tor angesprochen."

Im Sommer 1985 gelang mit Hannover 96 der Aufstieg in die Bundesliga. Kaum ein Jahr später folgt der Abstieg. War diese Mannschaft bundesligatauglich?
Michael Gue: "Ich denke schon, dass wir bundesligatauglich waren und den Abstieg hätten vermeiden können, obwohl der Weggang von Frank Hartmann zu Bayern München nicht leicht zu verkraften war. Hinzu kamen dann die unglücklichen Ereignisse um Trainer Biskup und viele kleinere Dinge, die sich in der Gesamtheit negativ auf die Mannschaft auswirkten.


Gehen Sie noch gelegentlich zu Hannover 96 und was außer Fußball betreiben Sie noch als Hobby?
Michael Gue: "Zu Hannover 96 gehe ich sehr selten. Ich verfolge natürlich die Spiele am Fernseher. Seit 1998 bin ich ein leidenschaftlicher Skatspieler und das sogar mit dem Verein „Hildesheimer Rose“ in der Bundesliga."

Ihr Tipp für das Spiel gegen den VfB Stuttgart.
Michael Gue: "Das gibt ein Unentschieden. Ich sage 1:1."