HSV Elf steht


Ismaël gegen Paderborn geschont



96 siegte gestern locker gegen Paderborn – und kommt eineinhalb Wochen vorm Rückrundenstart allmählich in Schwung.

VON GUNTHER NEUHAUS

HANNOVER. Fußball ist ja immer auch Psychologie. Die 96-Profis etwa sollen sich gut und stark fühlen. Trainer Dieter Hecking ist es also wichtig, „dass sich die Mannschaft auch durch solche Spiele Erfolgserlebnisse sucht“. Solche Spiele wie gegen den Zweitliga-Letzten Paderborn eben, in denen man die Leichtigkeit des Fußballer-Seins zurückgewinnen kann.

Nach nur einem Sieg aus drei Tests kam 96 gestern allerdings schwer in Gang. Ex-96-Profi Nebojsa Krupnikovic hob den Ball zu Emil Noll, dessen Kopfball-Vorlage Erwin Koen zum 0:1 verwertete (14.). Die Innenverteidigung mit Frank Fahrenhorst und Vinicius, aber ohne Valérien Ismaël, der mit Mike Hanke ein individuelles Trainingsprogramm absolvierte, machte abermals keinen guten Eindruck.

Das von Hecking angeordnete Pressing hakte zunächst. „Wir sind ein bisschen müde. Vielleicht lässt man den letzten Meter weg, was tödlich ist, wenn man Pressing spielt“, bekannte der gestern allerdings stark agierende Steven Cherundolo.

Nach 20 Minuten schüttelten sich die 96-Profis die Müdigkeiten ohnehin aus den Beinen. „Wir haben die Zügel deutlich angezogen und mit viel mehr Bewegung gespielt“, analysierte Hecking nach dem Aufgalopp: „Und plötzlich gabs sieben klare Torchancen.“ Sergio Pinto, der sich als Kreativkraft durchaus empfahl, vergab allerdings drei dieser Chancen.
Den Ausgleich besorgte ein Braunschweiger: Martin Horacek, mit Gastspielerlaubnis dabei, beförderte eine Hereingabe von Szabolcs Huszti ins Tor (20.). Jan Rosenthal gelang mit einem Kopfball nach einer Huszti-Ecke das 2:1 (37.). Nach der Pause hatte 96 Paderborn vollends im Griff. Benjamin Lauth köpfelte hinein zum 3:1 (54.) nach einer Flanke von Huzsti, der mit einem Strafstoß (nach Foul von Koen an Rosenthal) zum 4:1 traf (63.).
Gute Szenen hatte schließlich auch Gaetan Krebs bei seinem 24-Minuten-Einsatz. Ob er am Freitag in Hoffenheim mehr zeigen darf, ist offen. Hecking will „nicht mehr so viel experimentieren“.


Nach den jüngsten Eindrücken müsste die Startelf so aussehen: Enke – Cherundolo, Ismaël, Fahrenhorst, Tarnat – Balitsch, Schulz (Lala) – Rosenthal, Pinto, Huszti – Hanke.