Alle sauer auf Knut

Hankes Siegtor geklaut Er hat gepfiffen wie ein Eisbär


Von Hannover 96 berichten: HEIKO OSTENDORP und GREGOR RUHMÖLLER

Wir kennen Knut, den Eisbären aus Berlin. Und alle finden Knut gut. Auch in Hannover. Im Zoo soll er sogar ins neue Eisbären-Paradies „Youkon Bay“ einziehen. Seit Samstag findet Knut bei Hannover 96 keiner mehr gut. Jedenfalls nicht diesen Knut, Schiri Knut Kircher (Rottenburg). In der Nachspielzeit klaute er Mike Hanke das Sieg-Tor gegen Karlsruhe. Wäre das 3:2 gewesen...

Alle sauer auf Knut. Weil er wie ein Eisbär gepfiffen hat... Was war passiert? Nach einer Ecke von Szabolcs Huszti stieg Hanke zum Kopfball hoch. Der Ball ging an die Latte, prallte vom Rücken von KSC-Keeper Miller ins Netz. Aber Kircher pfiff bereits, als der Ball noch in der Luft war: Foul! Kein Tor! Der Schiri: „Ich stand sehr günstig, brauchte nicht mal meinen Assistenten. Ich habe sofort gesehen, dass Hanke Eggimann gedrückt hat.“ Es gab ein handfestes Gerangel zwischen 96-Torjäger und KSC-Verteidiger. Aber ein Foul? Hanke: „Ich habe überhaupt nix gemacht. Dann können wir Nonnenhockey spielen oder Tennis. Wenn es eine Rangelei im Strafraum gibt, wird immer für die Abwehr gepfiffen - das ist immer das gleiche.“ Sah Trainer Dieter Hecking auch so. Er studierte nach dem Spiel die Szene mehrfach im Fernsehen. Sagt: „Ich bleibe bei meiner Meinung: So was kommt im Spiel 1000 Mal vor. Dann sollten wir Ecken einfach abschaffen.“ Hannover tobt wegen Knut. Als der Schiri Richtung Spielertunnel marschierte, wurden sicherheitshalber Schirme aufgespannt. Schutz vor Wurfgeschosse von der Osttribüne. Dabei hatten die Roten auch Glück. Nach einer Notbremse von Arnold Bruggink an Hajnal (37.) zeigte Kircher dem 96-Holländer nur Gelb. Falsch! Bruggink hätte von Platz fliegen müssen. Gab sogar Hecking zu: „Das war klar Rot!“ Erst Notbremse nicht erkannt, dann Tor geklaut - der Tag für Eisbär-Schiri Knut war gar nicht gut...