Hanke :

Er schätzt die Spaß-Gemeinschaft. Die Familie macht ihn stark.


Schon acht Tore, Sympathieträger – Mike Hanke hat voll eingeschlagen bei 96.

LOS REALEJOS. Natürlich hat Mike Hanke inzwischen gelernt, dass es bei einem Nationalspieler zum guten Ton gehört, nicht vorlaut sein Ego zu pflegen. Wenn man sich etwas länger mit dem 24-Jährigen unterhält, nähert man sich aber dem Geheimnis seines Erfolgs. Hanke über …

… die Mannschaft: Es sei „nicht wichtig“, wie viele Tore er in dieser Saison noch schießen werde. Acht sind es schon – nur eins weniger als die Bayern-Stars Miroslav Klose und Luca Toni. Dem 96-Stürmer ist aber vor allem „wichtig, was mit der Mannschaft passiert. Da sind wir gerade dabei, richtig erfolgreich zu sein. Wenn wir so weiterspielen, kommen die Tore von ganz alleine.“ Hanke braucht seine Mitspieler, um im Sommer mit zur EM fahren zu können. „Wenn wir am Ende Fünfter sind, guckt Jogi Löw eher auf uns, als wenn wir Elfter sind.“ Dass es so gut läuft bei 96, hängt auch mit der Harmonie zusammen: „Wir haben Spaß ohne Ende außerhalb des Trainingsplatzes – und auf dem Platz wird hart gearbeitet. Das ist das, was wir brauchen. In Wolfsburg hatten wir nicht so viel Spaß.“

… die Trainer: Hanke hat bei 96 „vom ersten Tag an Vertrauen und Anerkennung genossen“, das gibt ihm ein gutes Gefühl. Hannover sei „absolut der richtige Schritt zur richtigen Zeit“ gewesen. Er lobt die „Super-Trainer“ Dieter Hecking und Dirk Bremser sowie das innovationsfreundliche Klima bei 96: „Alle wollen sich entwickeln und verbessern. Das Tor ist immer offen für neue Ideen und Gespräche.“ Bei Hecking hat Hanke auch dazugelernt: „Ich habe mein Spiel ein bisschen umgestellt, so dass ich jetzt ein spielender Stürmer bin und für die Mannschaft arbeite.“

… die Familie: Hanke ist seit März stolzer Vater der kleinen Janatha-Fey. Seine Jenny ist inzwischen wieder im achten Monat schwanger, das zweite Kind kommt also Ende Februar, Anfang März. Das junge Familienglück gibt ihm Kraft: „Die Familie steht über allem. Gesundheit, Zufriedenheit auch. Das ist bei mir vorhanden.“ Im August trauerte Hanke allerdings um seinen Hund Cash, den er in der Garteneinfahrt überfahren hatte. „Ich liebe Tiere, gerade Hunde. Ich denke, dass wir auch wieder einen haben werden.“

… den Mental-Trainer: Seit einiger Zeit wird Hanke von Holger Fischer betreut. „Wir arbeiten einmal die Woche zusammen, das ist für mich enorm wichtig und bringt mich enorm weiter.“ Bei dem Mental-Coaching geht es darum, „eine Linie zu finden, die nur geradeaus geht und keinen Schlenker macht. Das hilft mir.“

… die Sonderschichten im Garten: Hanke hat sich daheim in Burgwedel ein Tor mit Originalmaßen aufstellen lassen. „Ich habe zwei Freunde aus Hamm, die sind Torhüter. Die stelle ich ab und zu mal rein, dann wird ein bisschen draufgebolzt, so alle zwei Wochen mal.“
Wenn Hanke weiter so gut zielt, sollte er mit 96 auf einem guten Weg sein – nach Europa.