Ein Mann , ein Sturm

Hanke nach Sperre wieder da. Stajner rückt ins Mittelfeld. Nach zwei Wochen Rotsperre kehrt Mike Hanke heute zurück – wieder als einziger Stürmer.



VON FLORIAN KREBS

HANNOVER. Wenn man nett mit Dieter Hecking plaudern will, stellt man die Frage nach dem System lieber nicht. Einer oder zwei Angreifer? Der 96-Trainer ist die Diskussion leid. Es hatte ihm auch nicht gefallen, als Ex-96-Torjäger Fredi Bobic nach dem 2:3 in Wolfsburg in seiner NP-Kolumne schrieb: „Gegen Frankfurt wäre es mein Wunsch, dass 96 mit zwei Stürmern spielt.“

Bobics Wunsch wird nicht in Erfüllung gehen. Hecking hat sich entschieden, auch gegen wahrscheinlich dicht gestaffelte Frankfurter im 4-2-3-1-System zu beginnen. „Wir hatten in Wolfsburg eine Torchance in der zweiten Hälfte – mit Stajner und Lauth“, sagte Hecking gestern.

Und auch das Leverkusen-Spiel (0:2) hat er stets im Hinterkopf, als er mit Mike Hanke und Benjamin Lauth zum bislang einzigen Mal in dieser Saison auf zwei Angreifer in der Startelf setzte. Das Duo ging unter – wie allerdings die komplette Mannschaft.

Lauth ist aktuell trotz der Personalnot (siehe 96-Analyse) kein Thema für die Anfangsformation. Dafür darf Mike Hanke nach zwei Wochen Rotsperre wieder ran – kehrt zurück in den Ein-Mann-Sturm. Jiri Stajner, zuletzt Hanke-Vertreter und mit drei Toren in den letzten vier Spielen in Topform, rückt ins Mittelfeld.

Hanke, der beim Offensivtraining am Donnerstag gut mit Stajner harmonierte („Das sah sehr gut aus, Stajni ist ein intelligenter Spieler“), mochte sich nicht an der Systemdebatte beteiligen: „Das System spielt erst mal keine Rolle. Ich bin einfach froh, dass ich wieder spiele.“

Hanke fiebert seinem Comeback entgegen wie ein kleiner Junge seinem ersten Fußballtraining: „Ich bin heiß, endlich darf ich wieder ran.“ In Wolfsburg war er auf der Tribüne beinahe verrückt geworden: „Es war sehr bitter, zugucken zu müssen. Wie viele Chancen wir da vergeben haben … Vielleicht hätte ich ein Tor gemacht.“ Heute kann er es nachholen.