Vinicius muß Platz machen

… für Ismaël. Einstand gegen Bayern. Abwehralarm bei 96: Vinicius spielte schwach. Valérien Ismaël wird wohl gegen die Bayern beginnen.



VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Als 96-Kotrainer Dirk Bremser 20 Minuten vor Schluss Vahid Hashemian als dritten Einwechselspieler herbeiwinkte, platzte Valérien Ismaël vor Wut. Der Franzose warf einen Schwall von Schimpfwörtern in Richtung Bremser und Dieter Hecking – die wenigsten davon dürften in einem normalen französischen Wörterbuch zu finden sein. Kurz darauf knallte es: Ismaël hatte mit der Faust gegen das Dach der Spielerbank gehauen.

Der 32-Jährige musste auch am zweiten Spieltag 90 Minuten zuschauen, langsam verliert er die Geduld. Angesichts der schwachen Vorstellung von Vinicius dürfte Ismaël aber erlöst werden und am kommenden Sonntag ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Bayern sein Bundesliga-Debüt für 96 feiern.
Vinicius, beim 1:1 in Hamburg noch weitgehend souverän, war an beiden Gegentoren beteiligt. Beim Ausgleich verlor er das Kopfballduell gegen Joshua Kennedy. Vor dem 1:2 ließ er sich von Christian Eichner im Strafraum austanzen, konnte den Pass nach innen zu Tamas Hajnal nicht verhindern.
Auch sonst war der Brasilianer ein Unsicherheitsfaktor. Schon nach drei Minuten patzte er zum ersten Mal, seinen schlimmen Fehlpass konnte Nebenmann Frank Fahrenhorst im letzten Moment ausbügeln.

Dieter Hecking nahm seinen Problemverteidiger in Schutz: „Wir müssen uns auf Vinicius jetzt nicht einschießen. Erstmal gehts ja bei den Außen los.“ Michael Tarnat hatte vor dem 1:1 gepatzt. Und Szabolcs Huszti hatte vor der Karlsruher Führung Eichner nicht stoppen können.

Gegen Bayern gibts nun den nächsten 96-Versuch, erstmals in dieser Saison daheim zu null zu spielen. „Das müssen wir einfach mal schaffen“, fordert Torwart Robert Enke. Ismaël will dabei mithelfen.