Krebs ist Heckings neuer Liebling

HANNOVER. Da hatte sich Dieter Hecking was einfallen lassen. Zwei Stunden vor dem Anpfiff teilte der 96-Trainer Gaetan Krebs („Ich war sehr überrascht“) mit, dass er erstmals von Beginn an spielen würde. Jan Rosenthal musste auf der Bank Platz nehmen. „Ich wollte einen ballsicheren Spieler mehr auf dem Platz haben“, erklärte Hecking. Rosenthal hatte zuletzt „immer ein paar leichte Ballverluste dabei“.

Und Krebs rechtfertigte das Vertrauen. Die Nervosität („mehr als sonst“) war dem kleinen Franzose (21 Jahre, 1,65 Meter) nicht anzumerken. Er war im rechten Mittelfeld in der ersten Halbzeit sehr präsent – und auch erstaunlich abgezockt, holte den Freistoß vor dem 1:1 heraus. Nach der Pause schwanden die Kräfte. Nach 69 Minuten machte Krebs Platz für Jiri Stajner – und wurde vom Publikum mit Applaus verabschiedet.

„Bei so einer Leistung im ersten Bundesliga-Spiel von Anfang an kann man einfach nur den Hut ziehen“, lobte Hecking: „Gaetan hat unser Spiel durch schnelles Passspiel und Kombinationssicherheit bereichert.“ Krebs habe „ein tolles Zeichen“ gegeben, „dass er in der Bundesliga nicht nur mithalten, sondern auch einen Akzent setzen kann.“

Vor drei Wochen hatte sich Krebs in der NP noch über seine Reservistenrolle belagt („Es ist frustrierend“). Jetzt ist er plötzlich Heckings Liebling – und jubelte nach dem 4:3: „Super. Eine tolle Atmosphäre, wir haben gewonnen, ich durfte spielen – alles klasse. Ich bin sehr glücklich.“