Auf einem schwierigen Weg

Von Christian Purbs
Hannover. Es ist ruhig geworden um Frank Fahrenhorst in den vergangenen Wochen. Vor gut einem Monat stand der Innenverteidiger zuletzt für Hannover 96 auf dem Platz. An die Begegnung beim VfL Bochum wird er nicht nur wegen der 1:2-Niederlage schlechte Erinnerungen haben, denn der 30-Jährige bot in seiner Heimat eine schwache Vorstellung. Danach stoppte ihn eine Innenbanddehnung am Knie, erst zu Beginn dieser Woche stieg er wieder ins Mannschaftstraining ein.
Während Fahrenhorst aus dem Fokus der täglichen 96-Wasserstandsmeldungen um Aufstellung und Aussichten verschwunden war, sorgten andere für Aufsehen – Fahrenhorst wird es aufmerksam beobachtet haben. Mit Mario Eggimann vom Liga-Konkurrenten Karlsruher SC verpflichteten die „Roten“ einen neuen Innenverteidiger für die kommende Saison, Valérien Ismaël gewinnt von Spiel zu Spiel mehr Sicherheit, Vinicius punktete mit seiner Verlässlichkeit. Die Konkurrenz um einen Platz in der Abwehrzentrale bei 96 ist groß. Wer da mitmischen will, der muss Taten sprechen lassen und darf sich nicht hängen lassen.
Genau das könnte das Problem das langen Blonden sein, der sich bei starkem Gegenwind bislang lieber in den Schmollwinkel zurückzog, als selbstbewusst nach vorne zu marschieren. So wie zu Beginn seiner Zeit in Hannover, als der Verteidiger von Werder Bremen zu 96 wechselte und zunächst überhaupt nicht in Schwung kam. Eine „Katastrophe“ hat Fahrenhorst diese Phase einmal selbst genannt. Erst gegen Ende der Hinrunde, als er die Rückendeckung durch Trainer Dieter Hecking spürte, taute er auf, überzeugte mit guten Leistungen in der Defensive und war auch bei Standards vor dem gegnerischen Tor stets gefährlich. Zwei Treffer und wichtige Torvorlagen: Das half der Mannschaft – und damit auch Fahrenhorst.
Viele Gelegenheiten, der bislang für ihn unglücklich verlaufenen Saison mit guten Leistungen noch ein wenig Glanz zu verleihen, wird es für den 30-Jährigen nicht mehr geben. Neun Spieltage sind es noch bis zum Saisonende, doch zunächst muss er erst einmal seinen Platz in der Startelf zurückerobern. Das dürfte am Sonntag gegen den VfB Stuttgart schwer werden, denn Ismaël und Vinicius boten am vergangenen Sonnabend in Duisburg eine gute Leistung und dürften auch für die Begegnung gegen den Meister gesetzt sein.
In welcher Besetzung auch immer die „Roten“ gegen den VfB Stuttgart auflaufen werden, ein bisschen mehr Glanz und ganz besonders ein Sieg würden den „Roten“ bei ihrem Weg aus dem Niemandsland der Liga helfen. Endlich wieder einmal auf sich aufmerksam machen: Das gilt nicht nur für Frank Fahrenhorst.