Nachgefragt … bei Martin Kind, 96-Klubchef



Herr Kind, wie viel zahlt die TUI für drei Jahre als 96-Trikot-Sponsor?

Spekulieren Sie doch! Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden. Das war auch in der Vergangenheit so. Wir wussten aber auch, dass wir uns weiterentwickeln wollten. Und nun sind wir noch mehr zufrieden.

96 will mit der TUI ins internationale Geschäft. Wie schnell geht das?

Wir haben jetzt sportlich und wirtschaftlich ein Fundament geschaffen. Ich bin bereit, noch drei bis fünf Jahre zwischen Platz 10 und Platz 5 hinzunehmen. Aber danach müssen wir im ersten Tabellendrittel sein. Da will ich hin, sonst würde ich das alles hier gar nicht machen.

Ist die Entwicklung so einfach planbar?

Schauen Sie sich doch mal 1899 Hoffenheim in der 2. Liga an. Ich glaube, dass die aufsteigen. Da wird aber auch noch viel mehr Geld in die Hand genommen.

Von Hoffenheim lernen heißt siegen lernen?

96 hat sich toll entwickelt. Wir werden in dieser Saison etwa 47 Millionen Euro Umsatz machen. Nicht schlecht, aber unteres Bundesliga-Drittel. Und dabei können wir noch keine Erträge erwirtschaften. Deshalb ist 96 jetzt in der Phase der Stagnation. Aber ich will 96 nicht verwalten, sondern weiterentwickeln. Es sind deshalb noch dieses Jahr wichtige unternehmerische Entscheidungen nötig.

Sie wollen Bundesliga-Klubs für Investoren öffnen. Stehen solche bereit, wenn die sogenannte 50+1-Regel kippt?

Zunächst mal: Ich will das nicht, wie teils berichtet, auf dem Rechtsweg erreichen. Aber ich denke, dass die Regel noch in diesem Jahr im Konsens modifiziert wird. Und wenn diese Voraussetzungen geschaffen sind, dann wird das erfüllt sein. Es gibt ein paar Leute, die sind so verrückt. Man darf das wohl so sagen, denn Fußball bedeutet ja Risikokapital. Alles andere ist eine Illusion des Lebens.