Hecking verzichtet auf Strafe für den wilden Franzosen. Debüt gegen Bayern.
VON FLORIAN KREBS HANNOVER. Der Wutanfall von Valérien Ismaël hat keine Folgen. „Es wird keine Strafe geben“, sagte Dieter Hecking. Weil der 96-Trainer seinen französischen Abwehrstar auch gegen Karlsruhe 90 Minuten auf der Bank schmoren ließ, hatte Ismaël Hecking beschimpft und gegen das Dach der Spielerbank gehauen.
Auch Christian Schulz reagierte bitter enttäuscht darauf, dass er 68 Minuten zuschauen musste. Der sonst so auskunftsfreudige Ex-Bremer stapfte kommentarlos Richtung Auto – Hecking hatte wie in Hamburg Altin Lala und Hanno Balitsch im defensiven Mittelfeld beginnen lassen. Der neue Konkurrenzkampf schmeckt eben nicht jedem.
Hecking nahm es gelassen zur Kenntnis: „Es wird immer das eine oder andere lange Gesicht geben. Damit muss der Kader lernen umzugehen. Als Trainer muss es mir aber letztlich egal sein, wie die Spieler mit ihrer Enttäuschung umgehen.“ Vorausgesetzt, die Reaktion bleibt im Rahmen. Als Jiri Stajner im August nörgelte und mit Abschied drohte, schmiss ihn Hecking fürs HSV-Spiel aus dem Kader. Ähnliche Knatsch-Gefahr droht jetzt nicht. Schulz darf davon ausgehen, gegen die Bayern wieder in der Startelf zu stehen. „Er hat seinen Rückstand aufgeholt“, so Hecking.
Auch Ismaël wird gegen seinen Ex-Klub FC Bayern auflaufen dürfen, nachdem Vinicius gegen Karlsruhe mehrmals patzte. „Vale macht uns stärker, wenn er hundertprozentig fit ist“, sagte Hecking. Ist er das? „Das Knie ist unauffällig, die Ausdauerwerte sind in Ordnung, bei den Sprints ist er sehr nah dran, was die körperlichen Voraussetzungen angeht.“ Was fehlt, ist die Spielpraxis – die soll er jetzt bekommen. Schon Sonntag fand die große Versöhnung statt. Hecking: „Ich bin auf ihn zugegangen.“ Der Trainer warb um Verständnis für seine Entscheidung, den Franzosen draußen zu lassen: „Nach dem HSV-Spiel gab es keinen Bedarf, was zu ändern. Vale würde ja auch erwarten, dass man an ihm festhält, wenn er gut spielt.“
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