Eggimann kommt gut an
Konzept ist Trumpf: Der Schweizer setzt auf die 96-Zukunft und gibt Etablierten einen Korb


Von Volker Wiedersheim
Hannover. Wichtige Weichenstellung für den Weg in die Zukunft: Der Fußball-Bundesligist Hannover 96 hat gestern Verteidiger Mario Eggimann vom Karlsruher SC als ersten Neuzugang für die kommende Saison vorgestellt. Der 27 Jahre alte Schweizer Nationalspieler, der in dieser Saison auf seiner Position zu den Besten der Bundesliga zählt, unterschrieb einen Vertrag mit der außergewöhnlich langen Laufzeit von fünf Jahren bis 2013. „Wir wollen hier Kontinuität haben und etwas aufbauen. Und der Mario war bereit, da mitzugehen“, erklärte 96-Sportdirektor Christian Hochstätter.
Gemeinsam mit Trainer Dieter Hecking und Klubchef Martin Kind sowie Eggimanns Berater Lars-Wilhelm Baumgarten (er vertritt auch Mike Hanke) war es gelungen, den Transfer in aller Heimlichkeit vorzubereiten. „Vergangene Woche haben wir uns zum Gespräch getroffen, am Wochenende kam dann die Zusage“, lobte Hochstätter. Erst am Rande des 96-Spiels bei Bayer Leverkusen waren, wie gestern berichtet, Details des Wechsels bestätigt worden. Eggimann kann seinen bis 2010 gültigen Kontrakt beim derzeitigen Tabellensechsten KSC aufgrund einer Ausstiegsklausel auflösen. Die „Roten“ zahlen dafür eine Ablöse – nach unbestätigten Spekulationen eine Million Euro. „Das ist mit Karlsruhe alles sauber gelaufen, so, wie es laufen muss“, betonte Hochstätter.
Hecking erreicht mit der Verpflichtung Eggimanns ein lang verfolgtes Ziel: „Was den Mario angeht, liege ich schon länger auf der Lauer.“ Schon als Coach in Lübeck habe er sich für Eggimann interessiert und vor zwei Jahren vergeblich versucht, ihn zu seiner damaligen Mannschaft Alemannia Aachen zu holen. Doch jetzt überzeugte Heckings Fahrplan in die Zukunft den Schweizer Schlaks. „Eggimann ist aufgrund seiner Entwicklung als Spieler und Persönlichkeit nicht umsonst Karlsruher Kapitän und Schweizer Nationalspieler, der zur EM fährt. Da war es leicht, Hochstätter und Kind zu überzeugen, dass er ein wichtiger Baustein für unsere Zukunft sein kann“, meinte Hecking. „Dass er sich für uns entschieden hat, bestätigt unser Konzept.“
Auch die Bundesligisten Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt und Hertha BSC Berlin sowie die Bolton Wanderers aus der englischen Premier League waren an dem Abwehrspieler interessiert, der nun nach der EM Ende Juli zu den „Roten“ stößt und die Trikotnummer 5 erhalten soll.