Sie wollen die Fans nach blamablen Pleiten in Cottbus und in Bremen noch einmal verwöhnen
96 will sich nach dem blamablen 1:6 in Bremen mit einem schwungvollen Auftritt und dem achten Heimsieg von den Fans verabschieden. Es geht im Saisonfinale also vor allem um Wiedergutmachung.
VON GUNTHER NEUHAUS HANNOVER. „Die ganz große Brisanz ist raus“, weiß Dieter Hecking, da für 96 der Weg nach Europa verbaut ist und Cottbus wider Erwarten schon vor dem letzten Spieltag den Klassenerhalt perfekt gemacht hat. Energie habe mit Trainer Boja Prasnikar „Fantastisches geleistet“, lobt der 96-Trainer. „Das hätte ich ihnen im Winter nicht zugetraut.“
Cottbus hatte in der Hinrunde nur 15 Punkte gesammelt, die letzten drei beim vorweihnachtlichen 5:1 gegen 96. „Es war natürlich ein Scheißgefühl, mit einer 1:5-Klatsche in die Pause zu gehen“, erinnert sich Christian Schulz. „Da wurde man danach immer drauf angesprochen und nicht auf die gute Hinserie.“ Es sei nun „schon alleine für den Kopf wichtig, das letzte Spiel jetzt positiv zu gestalten“ und nach einem finalen Erfolgserlebnis mit einem guten Gefühl in die Sommerpause zu gehen.
Sie denken dabei aber auch an die Fans. 46 000 bis 47 000 Zuschauer werden morgen immerhin noch einmal in der AWD-Arena erwartet – und dieses Publikum will man nicht vergrätzen. „Wir haben noch etwas gutzumachen“, weiß Hecking – „nach dem Hinspiel und nach dem letzten Wochenende“, als 96 in Bremen 1:6 abgewatscht wurde. Zusammengerechnet müsste 96 also morgen Wiedergutmachung für elf Gegentore leisten, was dann vielleicht doch ein bisschen zu viel verlangt wäre.
„Es muss reichen, dass wir hochkonzentriert auftreten und den Fans noch einen guten Saisonabschluss verschaffen“, fordert Schulz. Möglich, dass sich beide Mannschaften publikumsfreundlich von taktischen Zwängen befreien, dann „könnte es zu einem offenen Schlagabtausch kommen“, vermutet Hecking. Er wollte gestern allerdings noch nicht verraten, mit welcher Formation 96 diese letzte Pflichtaufgabe der Saison angeht. Der von einer Knöchelverletzung genesene Hanno Balitsch dürfte allerdings den gesperrten Altin Lala im zentralen defensiven Mittelfeld ersetzen. Möglich, dass mit Jiri Stajner, Mike Hanke und Vahid Hashemian drei gelernte Stürmer zum Einsatz kommen – Stajner würde allerdings wohl über die rechte Mittelfeldseite kommen. Das wäre dann die mutige Offensivvariante, mit der Hecking „eine Klasse-Saison“ als Achter mit dann 49 Punkten perfekt machen will.
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