Von der Weide auf den Platz

Hannover (wie). 22. Minute: Gäste-Torwart Rowen Fernandez hat sich bei einer Parade am Ellbogen verletzt und muss raus. Und so kommt bei der Arminia Dirk Heinen, Ersatzmann für den Ersatzmann des verletzten Stammkeepers Mathias Hain, ins Tor. Eine (fast) unglaubliche Geschichte! Der 39-Jährige hatte vor Weihnachten nach 157 Bundesliga-Spielen (letzter Einsatz am 1. April 2006) seine Karriere beendet und sich mit der Familie auf einem Bauernhof mit Schafen in Irland zur Ruhe gesetzt. Na, nicht ganz zur Ruhe, denn im Garten steht ein Tor. „Und da habe ich mit meinem Sohn immer Torwarttraining gemacht. Ich bin fit.“ Die Arminia hat Heinen nach „vier Anrufen auf der Mailbox, weil das Handy halt aus war“, erst am Donnerstag erreicht und sofort eingeflogen. Der Schaf- und Torhüter ließ Hanno Balitsch, Arnold Bruggink und Jiri Stajner mit tollen Paraden verzweifeln. „Das war ein tolles Erlebnis“, fand Heinen hernach, und Kollege Robert Enke gratulierte: „Das war Weltklasse.“ Mal abwarten, wenn einer so hält, hat zuletzt die ganze Liga immer gleich gerufen: „Jogi, hast du das gesehen?“