Lauth blickt nach vorn


Die erste Halbserie von Benjamin Lauth im Trikot der Roten aus Hannover lief sicherlich nicht so wie selbst erhofft. In Erinnerung geblieben ist vor allem sein schöner Kopfballtreffer zum 3:0-Testspielerfolg gegen die „Galaktischen“ aus Madrid. Danach folgten zwölf, meist kurze, Einsätze. Kein Pflichtspieltreffer steht bislang zu Buche. Doch Benjamin Lauth blickt nur nach vorne: „Das ist jetzt vorbei. Ich werde alles probieren, dem Team zu helfen“.



Richtungweisende Rückrunde

Hohe Qualitäten werden dem 26-Jährigen bescheinigt, auch von 96-Sportdirektor Christian Hochstätter: „Wenn man das Potential von Benny sieht – auch hier im Trainingslager – denkt man, dass es nur eine Frage der Zeit sein kann, bis der Knoten platzt.“ Zu Beginn seiner Profikarriere bei 1860 München galt Benny Lauth als Senkrechtstarter und machte schnell den Weg zum Nationalspieler. Danach aber stockte der Erfolgsmotor. Bei den folgenden Stationen Hamburg und Stuttgart konnte sich der Stürmer nicht entscheidend durchsetzen. Der Ruf des Gescheiterten begleitete ihn – und es gibt Stimmen, die sehen Hannover bereits als letzte Chance. „Letzte Chance? Nein, das denke ich nicht“, sagt Benny Lauth. „Ich bin schließlich erst 26. Aber sicher ist das richtungweisend hier.“ Auch seine Zeit in beim HSV und im Schwabenland sieht er nicht so schwarz wie seine Kritiker: „Hamburg war bis auf das letzte halbe Jahr eine schöne Zeit. Und mit Stuttgart bin ich Deutscher Meister geworden, habe fast immer gespielt. Und wir haben kein Spiel verloren, wenn ich von Beginn an gespielt habe.“, erinnert er.



Der Knoten muss platzen

Aufgegeben hat Lauth noch lange nicht. Der sensible Spielertyp weiß, dass ein Erfolgserlebnis reichen kann, um all seine Qualitäten abzurufen. „So etwas geht schnell. Nach einem Tor fühlt man sich gleich befreit. Dann würde es wieder einfacher werden“, ist sich Benny sicher. Im Trainingslager von Teneriffa geht es zunächst aber um die notwendige Vorarbeit. „Ich muss jetzt erstmal sehen, mir einen Platz zu erarbeiten“, sieht Lauth. „Und dann meine Leistung zu bringen.“ Als nicht optimal empfindet der in Hausham (Südbayern) Geborene die Tatsache, dass das derzeitig favorisierte System nur Platz für eine echte Spitze lässt – und die ist besetzt von Mike Hanke. „Die Außenpositionen sind eigentlich nicht das, wo ich spielen möchte. Ich hoffe, einmal weiter vorne meine Chance zu erhalten.“



Großer Wohlfühlfaktor

Sollte es Benjamin Lauth gelingen, seine Ladehemmung hinter sich zu lassen, wäre er endlich richtig angekommen in Hannover. Denn seine Teamkollegen möchte er schon jetzt keinesfalls missen, sie unterstützen ihn auch in kritischen Phasen. „Mein Wohlfühlfaktor ist groß“, erklärt er. „Wer sich in dieser Mannschaft nicht wohl fühlt, müsste sich hinterfragen“.