Der Karlsruher SC ist der erste Gegner, der im Jahre 2008 in der AWD-Arena zu Gast ist. Das Überraschungsteam der Saison – als Sechster liegen die Badener noch vor dem Gastgeber – soll die Roten in deren Heimbastion aber keinesfalls überraschen.
Aufsteiger überrascht Experten
Nicht nur in der Hinrunde überraschte der Aufsteiger aus Karlsruhe alle Experten – zum Rückrundenauftakt vergangene Woche setzten die Badener ihre Erfolgsgeschichte fort und besiegten den1. FC Nürnberg glatt mit 2:0. Mit nun 31 Punkten belegt die Mannschaft von Trainer Edmund Becker den hervorragenden sechsten Tabellenplatz und liegt somit einen Platz vor Hannover 96 auf UEFA-Cup-Kurs. „Jeder wartet auf den Einbruch, der aber nicht zu kommen scheint“, analysiert auch 96-Trainer Dieter Hecking den außergewöhnlichen Lauf der Gäste. Diesen Lauf möchten die Leinestädter nun, zumindest kurzfristig, stoppen. „Wenn wir am KSC vorbei wollen, müssen wir gewinnen.“ So einfach lässt sich die Ausgangslage in den Worten von 96-Cheftrainer Dieter Hecking zusammenfassen. Für Gästecoach Edmund Becker ist 96 nach dem „ganz starken Auftritt in Hamburg“ ohnehin Favorit.
Abwehrbollwerk knacken
Das Prunkstück des KSC ist mit nur 21 Gegentreffern ganz eindeutig die Defensivabteilung, die in dieser Saison bereits beachtliche acht Mal ohne Gegentreffer bleiben konnte. Der Schlüssel zum Erfolg sollte für die Roten also im Knacken des Karlsruher Abwehrbollwerks um die bärenstarken Innenverteidiger Mario Eggimann und Maik Franz liegen. Ein Blick auf die bisherige Bundesligabilanz mit sechs 96-Siegen bei nur einer Niederlage macht Hoffnung, dass die Hecking-Elf - nach dem 1:1 zum Rückrundenauftakt beim Hamburger SV den ersten Dreier in 2008 einfahren kann – dann könnte man in Hannover bereits vor dem kommenden Topspiel gegen die Bayern von einem gelungenen Start ins Jahr sprechen. Und gleichzeitig am KSC vorbeiziehen. Gleich zwei 96er feiern am Samstag ein kleines Jubiläum: Sowohl Dieter Hecking als auch Szabolcs Huszti feiern ihren 50. Einsatz für die Roten. Der ungarische Flügelflitzer darf sich zudem über das spannende Schlüsselduell gegen seinen Landsmann und Noch-Karlsruher Spielmacher Tamás Hajnal freuen. Es könnte durchaus entscheidenden Charakter haben, welcher des magyarischen Duos einen besseren Tag erwischt.
Qual der Wahl für Hecking
Nachdem Routinier Michael Tarnat in Hamburg aufgrund von Adduktorenproblemen noch pausieren musste, kehrt der 96-Linksverteidiger gegen den KSC wohl in die Mannschaft zurück, in der Dieter Hecking auf den Rot gesperrten Sergio Pinto verzichten muss. Sollte „Tanne“ wie erwartet seinen angestammten Platz links in der Viererkette beziehen, entsteht daraus ein personelles Überangebot im defensiven Mittelfeld: Mit Christian Schulz erwächst den zuletzt überzeugenden Sechsern Hanno Balitsch und Altin Lala ein ernstzunehmender Konkurrent. Somit hat Hecking die Qual der Wahl, wer von dem Trio zunächst auf der Bank Platz nehmen wird müssen. Bank- oder Rasenplatz heißt es auch für Neuzugang Valérien Ismaël: Ob Dieter Hecking den Neuzugang bereits für so fit hält, ihn gegen den KSC zum 96-Debüt zu verhelfen, muss abgewartet werden. Sollte der Franzose den Zuschlag erhalten, müssten Vinicius oder Frank Fahrenhorst ihren Platz in der Innenverteidigung räumen.
Kennedy mit Fragezeichen
Neben dem Ausfall von Abwehrspieler Christopher Reinhard (Knöchelbruch) schmerzt beim Karlsruher SC insbesondere das Fehlen vom erfahrenen Mittelfeldspieler Bradley Carnell. Der 31-jährige südafrikanische Nationalspieler laboriert an einer Achillessehnenverletzung und fällt daher für das Spiel am Samstag aus. Ob der in der Winterpause vom 1. FC Nürnberg verpflichtete Joshua Kennedy mit von der Partie sein kann, entscheidet sich erst kurzfristig. Der 25-jährige Mittelstürmer knickte am Mittwoch beim 3:0 Sieg seiner australischen Nationalmannschaft im WM-Qualifikationsspiel gegen Katar um und ist derzeit noch angeschlagen. Ein Fehlen des Neu-Karlsruhers wäre aus 96-Sicht vielleicht nicht das Schlechteste. Schließlich zeigt sich der Stürmer zurzeit sehr treffsicher. Vor seiner verletzungsbedingten Auswechslung gegen Katar hatte Kennedy bereits zum 1:0 eingenetzt – ebenso wie am vergangenen Wochenende gegen seinen früheren „Club“…
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