VON FLORIAN KREBS HANNOVER. Bereits Anfang der Woche hatte Trainer Dieter Hecking angekündigt, auf Schalke dieselbe 96-Startelf wie gegen Hertha aufzubieten. Da stand aber noch ein kleines Fragezeichen hinter Valérien Ismaël, der sich gegen die Berliner eine Kapselverletzung im rechten, bereits operierten Knie zugezogen hatte. Gestern die Entwarnung: Der 32-Jährige kann spielen. Mittwoch stieg Ismaël wieder ins Mannschaftstraining ein, verzichtete aber noch aufs Abschlussspiel. Gestern trainierte er wieder voll mit und sagte anschließend: „Mir gehts gut.“ Er habe „noch ein bisschen Schmerzen“, das soll ihn aber nicht aufhalten: „Ich bin bereit.“ Und auch „wieder frei im Kopf“. Denn die Szene aus der 80. Minute hat ihn schon ein paar Tage beschäftigt. Der Abwehrchef war ohne Fremdeinwirkung mit dem Schuh im Rasen hängengeblieben, verdrehte sich das Knie, schrie vor Schmerzen – man musste zuerst einen Kreuzbandriss befürchten. Gestern sprach Ismaël erstmals über die Angst, dass seine Karriere in diesem Moment hätte beendet sein können: „Ich hatte so viel Glück. Wenn dir so was passiert, ist das Knie normalerweise kaputt. Das wärs gewesen. Aber der liebe Gott hat sich anders entschieden.“ Es wäre ein ganz bitterer Schlag nicht nur für ihn, sondern auch für 96 gewesen. Schließlich soll der Ex-Münchner nächste Saison gemeinsam mit Zugang Mario Eggimann dafür sorgen, dass hinten möglichst oft die Null steht. Nach seiner langen Verletzungszeit in München hat sich Ismaël in den letzten Wochen Wochen stetig verbessert. Kleinere Mängel im Spielaufbau und teilweise ungeschicktes Zweikampfverhalten wie vor dem 2:1 gegen Hertha dürfte Ismaël mit Spielpraxis und einer intensiven Vorbereitung auf die neue Saison beseitigen können. Hecking sieht ihn „auf dem Weg, wieder 100 Prozent Leistung zu bringen“. Wenn er gesund bleibt.
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