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1:0-Auswärtssieg in Chemnitz: Kara trifft, Lomb hält!

In einer umkämpften Partie gewann der SC Preußen 06 e.V. Münster vor 6.107 Zuschauern in Chemnitz mit 1:0 und feierte mit den zahlreich angereisten Anhängern den dritten Sieg in Serie. Am heutigen Tag, an dem die Preußen offensiv meist zu zaghaft agierten, brauchte es eine starke Einzelaktion von Mehmet Kara und einen bestens aufgelegten Niklas Lomb, die schlussendlich den Unterschied ausmachten.

Getreu dem Fußballer-Motto „Never change a winning Team“, vertraute Trainer Ralf Loose der Elf, die zuletzt zwei Spiele gewinnen konnte. Die bewährte Mannschaft hatte in den vergangenen beiden Partien überzeugt und durfte gegen die Himmelblauen ihren nächsten Anlauf starten, um den dritten Sieg in Folge einzufahren. Es spielte zwar die gleiche Elf, der Coach stellte sie diesmal aber wieder im 4-3-3 auf, nachdem sie gegen Bremen II mit einer Raute in der Zentrale agierte.

Adlerträger in Halbzeit eins zu zaghaft

Bei strahlendem Sonnenschein und perfektem Fußballwetter startete die „Bewährungsprobe“ der Adlerträger, wie der Trainer die Begegnung unter der Woche bezeichnete. Die Preußen, ganz in Grün gekleidet, begannen zunächst vor allem auf Ballbesitz bedacht und ließen das Leder in den ersten Minuten in den eigenen Reihen laufen, ohne entscheidenden Zug zum Tor zu entwickeln. Die zuvor als Spitzenspiel ausgerufene Partie blieb in den Anfangsminuten sehr ruhig und beide Teams konzentrierten sich darauf, keine Fehler zu machen. Je länger die erste Halbzeit dauerte, umso mehr Druck konnte der CFC entwickeln. Eine zwingende Torchance konnten sie sich zunächst allerdings nicht herausspielen.

Dann doch die erste gute Möglichkeit für die Chemnitzer: Nach einem Ballverlust auf der rechten Seite, auf Höhe der Mittellinie, chippte ein Himmelblauer den Ball über die Abwehrreihe der Münsteraner, Tim Danneberg scheiterte aber freistehend an dem reaktionsschnellen Niklas Lomb (27.). Jetzt hielten die Himmelblauen den Druck aufrecht und erspielten sich wenige Zeigerumdrehungen später die nächste Gelegenheit, doch Türpitz konnte im letzten Moment von Marco Pischorn gestoppt werden (29.). Die Preußen waren in der Vorwärtsbewegung bis dato einfach zu zaghaft und wurden immer mehr mit Abwehrarbeit beschäftigt (37.). Kurz vor der Halbzeit konnten die in grün Gekleideten ihren ersten Torschuss verzeichnen. Nach einem schnellen Gegenangriff bekam Mehmet Kara den Ball und zog ab, doch Schlussmann Batz wurde nicht ernsthaft geprüft (45.). Danach war Pause.

Mehmet Karas Einzelaktion als spielentscheidende Situation

Weiter ging es mit Halbzeit zwei im Stadion an der Gellertstraße: Die Adlerträger versammelten sich vor Anpfiff noch einmal, um einen Kreis zu bilden und sich einzuschwören. Nach Wiederanpfiff ein unverändertes Bild. Der CFC spielte druckvoll in Richtung des Preußenkastens, fand aber kein Durchkommen (50.). Den ersten Eckball konnte der SCP schließlich in der 53. Minute verbuchen, den Kopfball von Pischorn fing Torwart Batz problemlos. Es dauerte einige Zeit bis die Preußen wieder vor dem gegnerischen Tor auftauchten: Hinter die Flanke von Felix Müller bekam Philipp Hoffmann keinen Druck mehr(67.). Ansonsten beruhigte sich das Spiel weitestgehend, denn beiden Teams fehlte die Durchschlagskraft. Es brauchte einen genialen Moment von Mehmet Kara, um zwingend vor das Tor der Gegner zu kommen. Von der linken Seite dribbelte er in den Strafraum, spielte drei Gegenspieler aus und schloss aus zentraler Position ab. Keine Chance für den Torwart des CFC (71.). Die 1:0-Führung für die Preußen!

In der Folge wurde die Partie offener, die Chemnitzer schoben ihre Reihen weiter nach vorne und drängten auf den Ausgleich, die sich ergebenden Räume nutzten die Adlerträger für Konter. Nach dem Spiel müssen sich die Mitspieler vor allem bei Niklas Lomb bedanken, ohne den heute gutaufgelegten Keeper wäre die Führung schnell egalisiert worden: Er parierte mehrfach hintereinander überragend. In den letzten Minuten ging es für das junge Team von Ralf Loose darum, die Partie clever über die Zeit zu bringen. Defensiv stehend, versuchten sie durch Konter Entlastung zu finden. Trotzdem erspielte sich die Heimmannschaft immer wieder Möglichkeiten, es stand aber entweder ein Preußenbein dazwischen oder Niklas Lomb konnte die Bälle parieren. In der Schlussminute tauchten die Münsteraner noch einmal vor dem Tor des CFC auf, Kara konnte Daniel Batz aber nicht überwinden. Özkaras Nachschuss hielt der Torwart fest (90.). Dann war der erlösende Abpfiff im Stadion zu hören: Der SC Preußen Münster gewinnt in Chemnitz mit 1:0.

Ralf Loose: „Es war das erwartet schwere Spiel. Ich denke, unser Matchplan ist aufgegangen und wir haben gegen den Ball hervorragend verteidigt. Ansonsten haben wir nicht alles umgesetzt und es fehlte an Sicherheit, weswegen wir den Ball nicht immer behaupten konnten und sicherlich in Halbzeit eins weniger Spielanteile hatten. Das habe ich in der Halbzeit angesprochen. In Halbzeit zwei haben wir dann mutiger agiert und mehr Zug zum gegnerischen Tor gehabt und auch die Führung geschossen. Danach war mehr Sicherheit in unserem Spiel zu erkennen. Zum Ende hin gab es Möglichkeiten auf beiden Seiten, entweder den Ausgleich zu machen oder eben den Deckel drauf zu machen. Ich glaube, wir haben heute gewonnen, weil wir hinten wenig zugelassen haben. Ein Kompliment an meine Mannschaft.“

Karsten Heine: „Zunächst einmal Gratulation an Münster. Es ist ungewohnt hier eine Niederlage zu kommentieren, die, denke ich, vermeidbar gewesen wäre. In Halbzeit eins haben wir mit Sicherheit einige Chancen liegen lassen. Wir hätten in Führung gehen können, wenn nicht müssen. Das Münster immer einmal gefährlich vor unser Tor kommen kann, war uns bewusst. Die Szene von Kara hätten wir cleverer verteidigen müssen, was wir sonst gut gemacht haben. Der Torwart unsere Gegner hat auch einige Bälle gehalten, die ein Keeper nicht halten muss. Klar, mussten wir dann Konterchancen hinnehmen, hatten aber auch Möglichkeiten zum Ausgleich. Die Enttäuschung bei uns ist groß, aber es stand eine Mannschaft auf dem Platz, die alles gemacht hat, um zu gewinnen und den Gegner zu dominieren. Unser Manko war unsere Chancenverwertung. Das müssen wir besser hinbekommen.“

Preußen Münster: Lomb – Kopplin, Heitmeier, Pischorn, Müller – Lapprevote, Schwarz (Wiebe, 89.) – Hoffmann (Özkara, 87.), Bischoff, Kara – Reichwein (Krohne, 69.)

Chemnitzer FC: Batz – Stenzel, Endres, Röseler, Conrad (Nandzik, 45.) – Dem, Steinmann (Fenin, 75.) – Türpitz (Dartsch, 78.), Danneberg, Ofosu – König

Tore: 0:1 Kara (71.)

Gelbe Karte: Conrad, Dem /Felix Müller, Mehmet Kara

Wechsel: Alexander Nandzik für Kevin Conrad (45.) / Rogier Krohne für Marcel Reichwein (69.) / Martin Fenin für Ville Matti Steinmann (75.) / Alexander Dartsch für Philip Türpitz (78.) / Cihan Özkara für Philipp Hoffmann (87.) / Danilo Wiebe für Benjamin Schwarz (89.)

Schiedsrichter: Harm Osmers

Zuschauer: 6107


Quelle: scpreussen-muenster.de
Samstag, 12. September 2015 - 17:07 1. Mannschaft Allgemein | Autor: Moritz Schwegmann