Talent im Fokus
Preußen-Stürmer Tobias Warschewski: Interesse des VfL Bochum?

von Jan Ahlers / Philipp Rentsch

Nach dem Saisonende ist sowohl bei Preußen Münster als auch beim VfL Bochum etwas Ruhe eingekehrt. Die Anhänger beider Lager warten gespannt auf Transfermeldungen. Nun rückt wieder einmal der 19-jährige Tobias Warschewski in den Fokus. Er wird mit dem Zweitligisten in Verbindung gebracht.

In Münster gilt er als Shootingstar, als derzeit größtes Talent aus der eigenen Nachwuchsakademie. In der abgelaufenen Spielzeit stürmte Tobias Warschewski bereits für die Drittligamannschaft, kam in 26 Partien zum Einsatz und erzielte vier Treffer. Zur Belohnung flatterte die Einladung zur U19-Nationalmannschaft ins Haus. Nebenher trug der 19-Jährige dazu bei, die A-Junioren der Preußen in der Bundesliga zu halten. Gegner vor wenigen Wochen: Der VfL Bochum.

Und genau mit diesem Klub wird er nun in Verbindung gebracht. Die "BILD" in Münster hatte über ein angebliches Interesse bereits vor wenigen Wochen berichtet. Das Gerücht hält sich in Bochum seither hartnäckig, offiziell kommentiert werden Spekulationen aber grundsätzlich nicht.

Bochum auf Stürmersuche

Sportlich passen würde es jedenfalls. Warschewski gilt als laufstark, technisch gut ausgebildet und durchsetzungsfähig. Und dass sich der VfL Bochum im Angriffszentrum verstärken möchte, ist bereits bekannt. Peniel Mlapa konnte die Lücke, die Simon Terodde hinterlassen hatte, nicht hinreichend schließen; Leihgabe Nils Quaschner wird nach wenig überzeugenden Auftritten wieder abgegeben. Die Einsatzchancen von Warschewski stünden beim VfL also gar nicht schlecht.

Preußen-Trainer Benno Möhlmann lässt sich von den Gerüchten aber nicht beunruhigen: „In meinem letzten Gespräch mit Tobias hatte ich klar den Eindruck gewonnen, dass er in Münster bleiben möchte. Hier sehen wir für ihn die besten Entwicklungsmöglichkeiten.“ Obgleich mit dem Ex-Bochumer Mirkan Aydin ein Mittelstürmer den Verein verlässt, besitzt die Position auf dem Transfermarkt für den SCP nicht allerhöchste Priorität – ein deutliches Zeichen pro Warschewski.

Auch Berater Dennis Vogt spricht Bochum aktuell nur geringe Chancen zu: „Tobias hat eine anstrengende Saison hinter sich. Er besitzt einen gültigen Vertrag bei einer guten Adresse und soll nun ein paar Wochen Ruhe bekommen. 3. Liga, U19-Nationalmannschaft, das allgemeine Interesse – der Trubel ist nicht immer förderlich für einen jungen Spieler.“ Einem raschen Warschewski-Transfer wird offensichtlich der Riegel vorgeschoben.

Preußen wollen nicht klein beigeben

Ganz nebenbei könnte auch die finanzielle Seite zum Knackpunkt werden. Warschewski besitzt in Münster einen Vertrag bis 2018, der Sportclub ist stark an einer vorzeitigen Verlängerung interessiert. In jedem Fall würde also eine Ablösesumme fällig werden. „Und ob ein Zweitligist bereit ist, diese Summe zu zahlen, wage ich zu bezweifeln“, betont Möhlmann.

Es dürfte wohl ein mittlerer sechsstelliger Geldbetrag sein, der auf das Konto der Preußen wandern müsste, um Warschewski loszueisen. Ob der VfL oder ein anderer Klub diese Summe überhaupt für einen Perspektivspieler zahlen würde, ist fraglich.


Quelle: www.westline.de