Münster hat Chancen - und verliert Spiel und Kapitän
Mit Derbysieg auf Platz eins: Osnabrücks Lauf hält an

Der VfL Osnabrück bleibt auf seinem unverhofften Höhenflug: Im Derby gegen Preußen Münster siegten die Lila-Weißen mit 3:0 und übernahmen damit sogar die Tabellenführung.

VfL-Coach Daniel Thioune veränderte [Linked Image] seine Startformation gegenüber der Nullnummer bei der SG Sonnenhof Großaspach auf einer Position und stellte damit auch taktisch um: Engel begann statt Farrona Pulido (Bank), die Osnabrücker begannen so diesmal mit einer Dreierkette.

Münsters Trainer Marco Antwerpen war aufgrund der Verletzung Kittners (freier Gelenkkörper im Knie) gegenüber dem 1:0-Heimsieg gegen die Sportfreunde Lotte zu einer Umstellung gezwungen. Der 21-jährige Lanius rückte dafür in die Defensive und gibt sein Drittliga-Debüt. Außerdem bekam Hoffmann den Vorzug vor Warschewski (Bank).

Münster hat Chancen, Osnabrück trifft

Ein mit 14.100 Zuschauern gut gefülltes Stadion an der Bremer Brücke sorgte für den passenden Rahmen eines emotionalen und auch ereignisreichen Derbys, in dem die Gäste aus Münster zunächst Vorteile hatten. Immer wieder stand in der Anfangsphase VfL-Keeper Körber - in der letzten Saison noch im Tor der Preußen - im Mittelpunkt. Scherder und Rühle brachten den Ball in aussichtsreichen Szenen nicht aufs Tor (8., 22.), gegen Klingenburg parierte der Torhüter zweimal (9., 33.), bei Trapps Kopfball an den Pfosten des eigenen Tores konnte Körber nur zuschauen (28.). Da hatten die Osnabrücker schon das erste Mal gewechselt: Dercho verletzte sich bei einem eigenen, mit Gelb geahndeten Foul und wurde durch Tigges ersetzt (13.).

Münster hatte in der ersten halben Stunde mehr Abschlüsse, doch auch der VfL konnte Gefahr zumindest auch andeuten - am deutlichsten zunächst durch Ouahims Schuss aus der Drehung, den Schnitzler parierte (18.). Der SCP-Schlussmann sollte dann in der entscheidenden Phase im Mittelpunkt stehen: Gegen Alvarez konnte er in der 38. Minute noch mit vollem Einsatz retten - mit dem Kopf wehrte er den Schuss der Osnabrückers zur Ecke ab. Schnitzler musste behandelt werden - und agierte anschließend zweimal nicht glücklich. Nach der direkt anschließenden Ecke schoss Alvarez vom Strafraumrand. Schnitzler wehrte schräg nach außen ab, wo Trapp zur Stelle war und zur VfL-Führung einschoss (40.). Vier Minuten später spekulierte der Torhüter bei einem Osnabrücker Freistoß aus 18 Metern auf einen Schuss über die Mauer - Alvarez wählte die flache Variante ins Torwarteck und traf so zum 2:0 (44.)

Torwartwechsel zur Pause - Scherder sieht Gelb-Rot

Nach einer weitgehend ausgeglichenen ersten Hälfte lagen die Preußen somit 0:2 zurück, Antwerpen reagierte: Schulze Niehues ersetzte Schnitzler im Tor, für Debütant Lanius kam in Dadashov ein weiterer Stürmer. Osnabrück reagierte auf die Umstellungen, hielt fortan mit einer Viererkette dagegen und behielt das Spiel gegen drückende Münsteraner größtenteils unter Kontrolle. Und wenn es doch einmal einen SCP-Abschluss gab, konnten sich die Niedersachsen auf Torhüter Körber verlassen.

Die Preußen steuerten im Derby so einer bitteren Niederlage entgegen, die in der 66. Minute noch eine Steigerung erfuhr: Scherder versuchte, einen Ouahim-Schuss mit letztem Einsatz zu blocken - und tat das im Strafraum mit dem weit abgewinkelten Arm. Ein Handelfmeter war die Folge und zudem Gelb-Rot für den in der ersten Hälfte nach einem Foul verwarnten Kapitän. Alvarez trat zum Strafstoß an und verschaffte Osnabrück mit dem Treffer zum 3:0 eine entspannte Schlussphase. Diese wurde nicht langweilig, bot Chancen auf beiden Seiten, aber keine Tore mehr.

Ohne Nachspielzeit endete das Derby mit einem klaren Osnabrücker Sieg. Der VfL setzt sich ungeschlagen an die Drittliga-Spitze und wird versuchen, diese Serie am nächsten Samstag (14 Uhr) im Auswärtsspiel beim Halleschen FC auszubauen.

Preußen Münster musste trotz einer keineswegs enttäuschenden Leistung eine empfindliche Niederlage einstecken, das nächste Topspiel steht bereits an: Zur gleichen Zeit am Samstag trifft der SCP auf den Aufsteiger KFC Uerdingen.

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