Preußen Münster vor dem letzten Test
"Hoffentlich denkt Fortuna Köln, dass wir so gegen sie spielen ..."

von Carsten Schulte

Münster – Nur noch ein Testspiel, dann beginnt alles wieder von vorn. Eine lange Saison liegt vor dem SC Preußen Münster. 38 Spieltage, möglichst viele Pokalspiele. Ob sich im Test gegen Almelo die Startelf herauslesen lässt? Trainer Marco Antwerpen hält sich bedeckt...

Am Samstag testet der SC Preußen (erneut in Billerbeck) gegen Heracles Almelo. Die Niederländer bereiten sich dort selbst im Trainingslager vor, ein bisschen beschnupperten sich beide Teams schon am Dienstagabend, als die Preußen direkt nach dem Heracles-Training ihren Test gegen Wattenscheid durchzogen.

Es sind noch viele Fragen offen. Oder besser: unbeantwortet. Denn anzunehmen ist, dass Preußen-Trainer Marco Antwerpen sehr wohl eine Ahnung davon hat, wer gegen Köln zu seiner Startelf gehört. Nur verraten will er es nicht. Vor dem Spiel gegen Almelo sagt er nur: "Die denken hoffentlich, dass wir so auch gegen die spielen ..."

Die Botschaft: Die Liga-Elf bleibt ein Geheimnis, das erst kurz vor Köln gelüftet wird. Und für Medienschaffende wie Fans bleibt es bis dahin bei der maximal vagen Aussage: "Der eine odere andere wird sicher dabei sein ..." Ja, haha, natürlich.

Aber gut. Im Tor liegen Max Schulze Niehues ("Er hat sich in guter Form präsentiert") und Oliver Schnitzler ("Auch Oliver hat das getan") durchaus auf Augenhöhe. Die Entscheidung dürfte in der Frage fallen, welcher Torwart in den Traineraugen besser zum Spiel des SCP passen wird.

Wirkliche Fixpunkte mochte Antwerpen nach dem Wattenscheid-Spiel nicht herausheben, aber zumindest der Name Sandrino Braun fiel ausdrücklich. Die Laufstärke und das Zweikampfverhalten von "Sanny" machten ihn unter Antwerpen zum unumstrittenen Stammspieler und es ist schlicht kein Szenario vorstellbar, in dem Braun keinen Stammplatz erhält.

Am Dienstag rückte Benjamin Schwarz in seinem ersten Testspiel ebenfalls auf die "Sechs". Er wird, wenn er fit ist, sicher der erste Ersatz für Braun sein, falls der ("hoffentlich nicht") ausfällt. Aber auch Schwarz müsse sich erst wieder an die Belastung gewöhnen, so die Einschätzung des Trainers. Über seine Routine kann Braun sicher vieles auffangen, aber nach einer kaum durchgezogenen Vorbereitung wird er zum Start keine echte Alternative sein können.

Gleiches gilt derzeit wohl auch für Philipp Müller. "Den müssen wir noch etwas heranführen, seine Verletzungszeit macht sich bemerkbar." Nicht ohne Grund blieb er gegen Wattenscheid außen vor.

Auch Lion Schweers durfte eine Pause einlegen. Der 22-Jährige ist beim SCP in den vergangenen ein, zwei Jahren zu einer echten Stütze gereift. Er kommt jetzt auch schon auf über 70 Drittliga-Einsätze und gehört in der Kette hinten eigentlich zu den gesetzten Spielern. In der Dreier-, Vierer- oder Fünferkette gibt es noch mehr solcher Stammkräfte. Ole Kittner hatte seine Dreierkette blendend im Griff. Simon Scherder als Kapitän steht ihm nichts nach. Schweers daneben.

In der einen oder anderen Variante führt an den Außen Niklas Heidemann und Fabian Menig eigentlich auch kein Weg vorbei. "Das möchte ich auch gar nicht", so Antwerpen grinsend über Heidemann. "Ich kenne ihn schon seit zwei Jahren und verfolge seine Entwicklung." So routiniert und zweikampfstark wie Menig auf der einen Seite, so energisch und wuchtig kommt Heidemann auf der anderen. Sein Tor gegen Wattenscheid fiel nicht ganz aus heiterem Himmel.

Zuletzt durfte Dominik Lanius gleich mehrfach in der Abwehrkette auflaufen. Trainer Antwerpen hält einiges auf den 21-Jährigen, der aber insgesamt noch etwas weniger präsent oder unaufälliger wirkt als die Kollegen. Das mag aber nur ein Eindruck sein, denn seine Abwehrarbeit erledigte Lanius einigermaßen routiniert.

Defensiv kann der SCP ja auch noch auf Jannik Borgmann zurückgreifen, der den Sprung in den Seniorenbereich gut hinbekommen hat. Und Ugur Tezel, der als Teil der Viererkette ebenfalls einiges für das Aufbauspiel leisten kann. Da sind sicher die wenigsten Probleme zu erwarten, wenn mit dem Wettkampf auch die letzte Konzentration einzieht. Die ständigen Gegentore nerven zwar alle, aber im Grunde darf man aus ihnen auch kein fundamentales Problem konstruieren.

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