Magdeburg-Coach leidet mit dem SCP
Jens Härtel: „Preußen Münster hat eine richtig gute Mannschaft…“


von Jan Ahlers

Münster – Raus mit Applaus, oder vielmehr: Mit viel Lob am Tabellenende. So beschreibt sich die Situation bei Preußen Münster aktuell am besten, denn dort ist der Verein mittlerweile wieder gelandet. Das ist kräftezehrend für Mannschaft wie Fans, weil die Saison mehr und mehr frustrierende Verläufe annimmt.

Dies bleibt anderen Klubs kaum verborgen. Das führte etwa am Samstagnachmittag sogar dazu, dass Jens Härtel, seines Zeichens Trainer des 1. FC Magdeburg, mit den Adlerträgern regelrecht mitfühlte.

„Für die Preußen tut es mir irgendwo schon leid, das ist ein guter Verein, in dem gute Arbeit gemacht wird“, lobte Härtel den SCP nach Abpfiff, sprach zuvor schon von einer „richtig guten Mannschaft.“ Er reiht sich in eine lange Schlange von Übungsleitern ein, die den Preußen zu Saisonbeginn bereits diese höfliche, aber eigentlich unübliche Geste entgegenbrachten.



Preußen Münster wird bemitleidet...

Als erster Trainer aber schien Härtel aber sogar fast ein schlechtes Gewissen zu haben, dass seine Elf die Leidenszeit der Schwarz-Weiß-Grünen um mindestens vier Tage verlängert hatte. So erhalten seine noblen Worte einen faden Beigeschmack: Schlimmer kann es für die Mannschaft von Coach Horst Steffen eigentlich kaum noch kommen, als stetig derart viel Mitleid von den Gegnern erfahren zu müssen.



Der Start in die Englische Woche ist verpatzt, die fünfte Pleite besiegelt. Fünf Niederlagen in einer Spielzeit – für diese Marke brauchte der SC Preußen im Jahr 2015/2016 im Übrigen noch 21 Spieltage, eine Saison zuvor 22 Spieltage. Selbst im Jahr 2013/2014, in dem der SCP letztmalig eine unterdurchschnittliche Hinrunde an den Tag legte, besiegelte der SV Darmstadt 98 „erst“ am 14. Spieltag die fünfte Pleite.

Das Mittelfeld der 3. Liga marschiert bereits davon

Ohne sich zu sehr an Zahlen aufhängen zu wollen: Die Situation bei Preußen Münster spitzt sich mehr und mehr zu. „Wir brauchen jetzt Ergebnisse, wir brauchen die Punkte“, stellte Torschütze Jesse Weißenfels nach Abpfiff fest. Während Magdeburgs Stürmer Christian Beck mit seinem Team „ein richtiger Stein von der Brust fiel“, stecken die Münsteraner mitten im Schlamassel. „Das Spiel zu verdauen, das klappt nicht sofort. Da brauche ich ein paar Stunden für“, stellte Übungsleiter Steffen fest.

Die Situation nach einer neuerlichen Niederlage am Mittwochabend, dort gastiert Münster beim Vorletzten FSV Frankfurt, ist kaum auszumalen. Die Adlerträger stehen längst mit dem Rücken zur Wand, selbst das Mittelfeld der Liga ist bereits auf fünf bis sechs Zähler davonmarschiert. Zurück bleiben bisher Zwickau, die Mainzer Reserve und eben Frankfurt – an sie kann, nein muss sich Münster nun klammern.

Quelle: www.westline.de