Preußen droht Mietzahlung fürs Stadion

Mitte Januar hat der Drittligist Preußen Münster seine Profi-Abteilung in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert. Der alte Überlassungsvertrag für das Stadion ist damit hinfällig. Eine Stadionmiete könnte die Folge sein.

Seit dem Jahr 2000 wird die Nutzung des Preußenstadions an der Hammer Straße durch einen Überlassungsvertrag zwischen der Stadt als Eigentümerin und dem SC Preußen Münster e.V. geregelt. Da die Mannschaft durch die Ausgliederung aber nicht mehr zum eingetragenen Verein gehört, muss der langjährige Stadionvertrag neu verhandelt werden.

Dieser Auffassung ist die Stadt Münster. Bestätigt hat diese Annahme die Bezirksregierung. Am Dienstag, 12. Juni, wollen sich nun Vertreter der Stadt mit der Geschäftsführung der SC Preußen Münster 06 GmbH & Co. KGaA treffen, um diese Problematik zu diskutieren.

Laut Sportamtsleiter Michael Willnath sieht der bisherige Vertrag vor, dass der Verein das der Stadt gehörende Stadion unterhält und führt. Für diese Zwecke bekommt der Verein 150.000 Euro pro Jahr von der Stadt überwiesen. Nun müsse man auf die Rechtsformänderung reagieren, erklärt Willnath den Westfälischen Nachrichten.

Wie ein neuer Vertrag aussehen wird, ist noch unklar. Eine Option könnte sein, dass die Kapitalgesellschaft bald eine Stadionmiete für die Nutzung abliefern muss. Sowohl Preußens Geschäftsführer Bernd Niewöhner als auch der Willnath möchten vor dem Treffen aber nicht über Eventualitäten spekulieren. Immerhin: Die Bezirksregierung hat den beiden Seiten eine Frist gesetzt, um den Vertrag in Ruhe auszuhandeln. Der alte Vertrag gilt noch bis zur Spielzeit 2019/20.

Stadiondebatte beschäftigt Münster seit Jahren

Eine mögliche Stadionmiete wäre in der langjährigen Diskussion um die Heimstätte des SC Preußen Münster aber wohl eher nur ein Nebenschauplatz. Während der Verein ein neues Stadion außerhalb des Stadtgebietes in Senden-Bösensell bauen möchte, bevorzugt die Stadt einen Verbleib im Preußenstadion. Anfang Juli entscheidet die Stadt in einer Sitzung über den Bebauungsplan zur „Neuordnung des Sportparks Berg Fidel.“ Dieser würde zumindest theoretisch die Erweiterung des Stadions ermöglichen. (Stadionwelt, 12.06.2018)

www.stadionwelt.de