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1:4 in Frankfurt – Preußen kommen an der A661 unter die Räder

Im Frankfurter Volksbank-Stadion, direkt an der A661 gelegen, kam der SC Preußen 06 e.V. Münster am Mittwochabend beim 1:3 gegen den FSV Frankfurt vor 3.351 Zuschauern gehörig unter die Räder. Der Adlertross und die zahlreich mitgereisten Preußenfans mussten mit einer gehörigen Portion Enttäuschung im Gepäck die Heimfahrt Richtung Norden antreten.

Zwei Änderungen nahm Preußencoach Horst Steffen gegenüber der 2:3-Niederlage im Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg vor, er brachte Al-Hazaimeh in der Innenverteidigung für Sebastian Mai und Denis Mangafic für den verletzten Stéphane Tritz. Ein besonderes Spiel war es für Mehmet Kara, der heute bereits sein 288 Spiel im Preußen-Trikot bestritt und damit den All-Time-Rekord von Karl Heinz Krekeler egalisierte. Schon im nächsten Heimspiel gegen den SV Werder Bremen könnte der 32-Jährige zum alleinigen Rekordhalter werden. Eine Ehre, die der Deutsch-Türke heute sicher gern gegen einen Auswärtserfolg eingetauscht hätte.

Preußen in der Anfangsphase desolat

Es ging schon wieder los: Schon früh fingen sich die Adlerträger das erste Gegentor ein, acht Minuten waren da erst absolviert. Und wieder präsentierte sich die Hintermannschaft des SCP desolat und nicht auf dem Posten. Der auf der linken FSV-Seite auffällige Ex-Münsteraner Massimo Ornatelli brachte das Leder ins Zentrum, wo Yannick Stark im Fünfer quasi unbedrängt an den Ball kam, Schweers und Al-Hazaimeh alt aussehen ließ und das Spielgerät seelenruhig in den Maschen unterbringen konnte. Auch SCP-Keeper Max Schulze Niehues sah da nicht gut aus, hatte den Ball aber auch spät gesehen.

Das erste Lebenszeichen gaben die Gäste nach 20 Minuten von sich, als erst Grimaldi von rechts scharf aufs Tor zog und FSV-Schlussmann Sören Pirson zu einer Parade zwang und Weißenfels das Leder im Nachschuss per Seitfallzieher nur an die Latte setzte. Doch wen interessierte das noch, angesichts dessen, was acht Zeigerumdrehungen später passierte? Wieder präsentierte sich die Abwehr nicht auf Höhe des Geschehens und lud die Hausherren förmlich zur 2:0-Führung ein. 1:0-Torschütze Yannick Stark wurde im Sechzehner bedient, ließ wieder mehrere Gegenspieler stehen und vollstreckte mit einem strammen und sehenswerten Schuss. Kurz vor der Pause (37.) hätte Stark sogar nach zwei eigenen Treffern fast das 3:0 vorgelegt, als er – wieder einmal unbedrängt – auf Kader querlegen, der aber nicht vollenden konnte – das war knapp!

FSV hellwach aus der Pause – Grimaldi-Treffer reicht nicht

Abgesehen von erwähnter Doppel-Großchance von Grimaldi und Weißenfels brachten die Jungs von der Hammer Straße in der ersten Halbzeit nicht viel auf den Rasen. Keine Vorwärtsbewegung, keine Ideen im Spielaufbau – das war einfach zu wenig und machte es den Hessen zu einfach. Und damit wären wir auch schon in der zweiten Halbzeit angekommen. Wer auf ein Comeback der Preußen gehofft hatte, wurde enttäuscht, als der FSV das Ergebnis auf 3:0 hochschraubte (52.). Wieder war Yannick Stark mit von der Partie. Dieses Mal trat der stark aufspielende Frankfurter allerdings als Vorlagengeber in Erscheinung und flankte das Leder von der rechten Außenseite scharf herein und fand in Fabian Schleusener einen dankbaren Abnehmer, der es mit Köpfchen machte.

Nach 67 Zeigerumdrehungen hatten dann auch die Adlerträger Grund zu jubeln: Der zehn Minuten zuvor eingewechselte Tobias Rühle schnappte sich das Leder auf der rechten Außenbahn, flankte in die Gefahrenzone, wo Grimaldi die Kugel annahm, seinen Gegenspieler stehen ließ und das Runde eiskalt im Eckigen platzierte. War das der Hallo-wach-Effekt, der das Spiel noch einmal spannend machen sollte? Mitnichten, weil der FSV sich nicht verunsichern ließ und weiter zu guten Aktionen kam. Etwa, als Schulze Niehues mit Mühe vor dem heraneilenden Kader klären konnte (76.). Seinen zweiten Treffer hatte auch Grimaldi auf dem Fuß, oder besser gesagt auf dem Kopf, als er ein butterweiches Zuspiel vom zur Pause gekommenen Sandrino Braun knapp über den gegnerischen Kasten setzte (78.). Es half alles nichts und so passte es zum Abend, dass Schleusener kurz vor dem Abpfiff den 4:1-Schlusspunkt setzte.

Trainerstimmen

Horst Steffen: „Wir hatten nur eine Torchance in der 1. Halbzeit, das ist viel zu wenig und wir hatten keinen Zugriff aufs Spiel. Wir haben den Gegner nur begleitet und erst am Spiel teilgenommen, als das 3:1 fiel. Das war vom Zweikampfverhalten her viel zu wenig, um hier irgendwas mitzunehmen.“

„Ganz wichtig, dass der Knoten endlich geplatzt ist. Wir waren sehr gut im Spiel, haben gezeigt, dass wir am Leben sind und haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht. Wir sind sehr zu frieden mit dem Spiel und dem Ergebnis, bleiben aber bescheiden.“

Spieldaten

Aufstellung FSV: Pirson – Ochs, Barry, Schäfer, Corbin-Ong – Ornatelli, Stark, Streker, Bahn – Kader, Schleusener (Schachten, 90.)

Aufstellung SCP: Schulze Niehues – Mangafic, Schweers, Al-Hazaimeh, Schwarz – Wiebe (Braun, 46.) – Rizzi, Kara – Jordanov (Rühle, 54.) – Weißenfels (Tekerci, 89.), Grimaldi

Auf der Preußenbank: Drewes, Braun, Rühle, Kittner, Warschewski, Tekerci, Mai

Tore: 1:0 Stark (8.) Stark (28.) 3:0 Schleusener (52.) 3:1 Grimaldi (67.)4:1 Schleusener (88.)

Gelbe Karten: / Wiebe, Al-Hazaimeh

Zuschauer: 3.351

Schiedsrichter: Benjamin Brand

Mittwoch, 21. September 2016 - 21:35 1. Mannschaft | Autor: Marcel Weskamp


Quelle: scpreussen-muenster.de