Transfermarkt in der 3. Liga
Preußen Münster geht ohne Hektik in den Deadline Day

von Jan Ahlers

Münster – Kurz nach dem Trainingsende am Dienstagmorgen läuteten in der Nähe die Glocken: Es war Punkt zwölf Uhr, die letzten 36 Stunden der Sommertransferperiode waren angebrochen. Schlägt Preußen Münster bis dahin noch einmal zu? Höchstwahrscheinlich nicht. "Da müsste schon vieles zusammenkommen", weiß auch Übungsleiter Horst Steffen.

Es ist beileibe nicht so, als dass Preußen Münster nicht gerne würde. Nur sind einfach keine finanziellen Mittel mehr vorhanden. "Viele Anfragen bekomme ich in diesen Tagen eigentlich nicht mehr", erklärt Steffen, dessen Anforderungsprofil an einen neuen Mann wohl zu hoch ist, als dass man diesen noch realisieren könnte. "Eine feste Verpflichtung ist eigentlich ausgeschlossen", stellt der Trainer klar, "allenfalls kann sich noch etwas über ein spontanes Leihgeschäft tun." Auch dort sind jedoch einige Einschränkungen vorgegeben.

Preußen Münster ist "überall gut besetzt"

Denn der SCP kann monetär schlichtweg nicht mehr viel bieten, selbst die Verpflichtung des über drei Jahre vereinslosen Ole Kittner entwickelte sich bekanntermaßen zu einer wochenlangen Hängepartie. "Am Besten wäre ein Klub, der von einem talentierten Spieler überzeugt ist und ihm bei uns die nötige Spielpraxis gewährt, das Gehalt aber weiterhin selbst übernimmt", rechnet Steffen vor und weiß selbst darum, dass dies nicht allzu wahrscheinlich ist.

Vorteilhaft ist da die aktuell recht entspannte personelle Situation, denn mit Amaury Bischoff und auch Jeron Al-Hazaimeh kann bald wieder gerechnet werden. Zudem erwiesen sich Benjamin Schwarz und Danilo Wiebe nach ihren Verletzungen ebenso als zuverlässig wie Jesse Weißenfels - in allen Mannschaftsteilen ist der Konkurrenzkampf daher auf natürliche Art und Weise angewachsen. "Wir sind auf allen Positionen gut besetzt", zeigt Steffen sein Vertrauen in die Truppe, die von ihm zusammengestellt wurde.

Kontakt zu Chris Philipps, aber kein Platz für den Luxemburger

Im Übrigen hatte der SCP auch mit ehemaligen Leihspielern Kontakt geführt, etwa zu Chris Philipps vom FC Metz, der es Horst Steffen durchaus angetan hatte. Doch die Situation ist nicht realisierbar, da der französische Erstligist einerseits kaum noch mit Philipps plant, daher kein Gehalt übernehmen würde, und die Preußen andererseits ohnehin schon frühzeitig im Mittelfeld sämtliche Baustellen beseitigt hatten. Mit den Verpflichtungen von Michele Rizzi und Sandrino Braun schloss sich das Tor für Philipps. Gleiches gilt für Freiburgs Charles Elie Laprevotte, der schlichtweg "etwas spät angefangen hatte", den Übungsleiter der Münsteraner zu überzeugen.

Cihan Özkara bleibt derweil, das ist nichts Neues, wohl mindestens bis zum Winter ein Preuße, Bewegung ist in seiner Personalie schließlich seit Wochen nicht mehr zu verzeichnen. Seine Vertragsauflösung wäre die einzig realistische Option gewesen, im Gehaltsbudget neuen Spielraum zu schaffen. Stattdessen bleibt der Deutschtürke die "Kaderleiche" bei den Preußen. Hoffnungen auf einen Einsatz braucht sich Özkara, das stellten Trainer und auch Sportvorstand Carsten Gockel oft genug klar, nicht mehr machen. Eine äußerst unbefriedigende Situation für Preußen Münster, der sich der Verein aber nun mindestens bis zum Winter stellen muss.

Quelle: www.westline.de