Die Preußen haben sich bei Schlusslicht Mainz ihrem Schicksal ergeben. Foto: Sanders

Kater- statt Karnevalsstimmung nach 1:3-Niederlage bei Tabellenschlusslicht Mainz

Beim Auswärtsspiel des SC Preußen 06 e.V. Münster gegen den FSV Mainz 05 II hatte nur der Bundesliga-Nachwuchs Grund zum Jubeln. Am Karnevalswochenende überzeugten die Gastgeber mit Spielwitz, Ballsicherheit und Laufbereitschaft. In der ersten Hälfte begannen die Adlerträger noch ordentlich, der Gegentreffer zum 0:1 war dann ein Wendepunkt im Spiel. Mainz bestimmte die Partie und die Münsteraner kassierten folgerichtig eine 1:3-Niederlage.

Nach dem Pokalaus unter der Woche wollten die Adlerträger in der 3. Liga wieder an die starke Leistung vom letzten Spieltag anknüpfen, um im Kellerduell wichtige Punkte zu sammeln. Für diese schwere Aufgabe vertraute Fußballlehrer Benno Möhlmann wieder der Elf, die zuletzt Großaspach schlug.
Mörschel leitet Sieg ein

Am Faschingssamstag in der Karnevalshochburg machte vor Spielbeginn nicht nur das Wetter Lust auf Fußball, in den Anfangsminuten präsentierten sich auch beide Mannschaften in spielerischer Laune. Nur selten wurden lange Bälle geschlagen, meist wurde der Weg nach vorne über kurze Pässe gesucht. Torgefahr kam im ehemaligen Bundesligastadion lange aber nur auf, wenn der Ball zuvor ruhte. Sowohl die Hausherren als auch die Preußen konnten ihre besten Chancen nach Standardsituationen verbuchen. So verpasste Grimaldi per Kopf knapp das Tor, bei den Mainzern hatte Leon Balogun die Führung auf dem Fuß.

Der Druck der Gastgeber wurde nach 25 Minuten aber immer größer und die Rot-Weißen schafften es, die Adlerträger in ihrer Hälfte einzuschnüren und Entlastungsangriffe frühzeitig zu unterbinden. Die logische Folge war, dass die Mainzer immer wieder Lücken im SCP-Defensivverbund ausmachten. Daniel Bohl bediente Heinz Mörschel mit einer Flanke aus dem Halbraum, der verarbeitete das Leder mit dem Rücken zum Tor und schloss sehenswert per Volley ab. Keine Chance für Keeper Max Schulze Niehues – 0:1 (34.). Den Münsteranern fehlten die Einfälle, um selbst gefährlich zu werden und deshalb konnten die 05er die Führung mit in die Pause nehmen.
Verdiente Niederlage

In der Halbzeit reagierte Benno Möhlmann dann: Tobias Warschewski und Christian Müller ersetzten nach dem Seitenwechsel Tobias Rühle und Martin Kobylanski. Am Spielgeschehen änderten die Wechsel aber nichts. Die Hausherren kombinierten nach belieben, die Preußen hatten keinen Zugriff mehr. In der Konsequenz erhöhten die Hausherren nach 60 Zeigerumdrehungen: Bohl fand Seydel in der Box, dessen Schussversuch wurde zur Querlage für Philipp Klement, der den Ball am zweiten Pfosten über die Linie drückte – 0:2 (60.). Das sollte es aber nicht gewesen sein. Elf Zeigerumdrehungen später wurde Benjamin Trümner auf die Reise geschickt, der trocken abzog und das Spielgerät zappelte wieder im Netz – 0:3 (71.).

Als sich gerade der Gedanke unter den 898 Zuschauern breit machte, das könnte noch richtig deutlich werden, musste 05-Schlussmann Lukas Watkowiak hinter sich greifen. Nach einem Standard konnte Jeron Al-Hazaimeh aus einer unübersichtlichen Szene heraus das 1:3 erzielen und schöpfte zumindest neuen Mut (73.). Mehr als ein Funken Hoffnung sollte es aber nicht sein, der Treffer blieb die einzige Offensivaktion der Adlerträger in Durchgang zwei. Nach dem Heimsieg in der letzten Woche war das wieder das schwache Auswärtsgesicht der Münsteraner, die mit einer verdienten Niederlage zurück in die Domstadt fahren müssen.
Die Trainerstimmen

Benno Möhlmann: „Glückwunsch an Mainz, das war heute ein verdienter Sieg. Von unserer Seite war das unter dem Strich das schlechteste Spiel, das unter meine Regie abgelaufen ist. Von der Einstellung, vom läuferischen und vom fußballerischen war das eine schlechte Leistung. Wir werden die richtigen Schlüsse daraus ziehen und die nötigen Punkte sammeln, um den Klassenerhalt zu schaffen.“

Sandro Schwarz: „Wir sind heute schwer ins Spiel gekommen, haben im Laufe des Spiels aber die Kontrolle bekommen. Das Tor hat uns dann in die Karten gespielt und wir haben mit einem besseren Selbstverständnis gespielt. Mit dem Gegentor und der Gelb-Roten Karte müssen wir dann doch wieder anfangen zu zittern. Insgesamt können wir aber auf die letzten Spiele aufbauen.“
Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Tritz, Schweers, Mai, Al-Hazaimeh – Rühle (Warschewski, 46.), Rizzi, Schwarz, Aydin – Kobylanski (Müller, 46.) – Grimaldi (Stoll, 68.)

Mainz: Watkowiak – Korczowski, Häusl, Balogun, Sverko – Mörschel (Costly, 80.), Klement (Ihrig, 88.), Bohl, Zimling (Müler, 90.) – Trümner, Seydel

Tore: 0:1 Mörschel (34.), 0:2 Klement (60.), 0:3 Trümner (71.), 1:3 Al-Hazaimeh (73.)

Gelbe Karten: Balogun / Mai

Gelb-Rote Karte: Balogun

Zuschauer: 898

Schiedsrichter: Steffen Mix
Samstag, 25. Februar 2017 - 17:12 1. Mannschaft | Autor: Moritz Schwegmann


Quelle: scpreussen-muenster.de