Tagung des Aufsichtsrates
Preußen Münster wieder im Lande - Kobylanski-Entscheidung naht

von Jan Ahlers

Münster – Eine schwere Rückreise stand Preußen Münster am Sonntagmittag bevor: Aus dem mit bis zu 20 Grad warmen San Pedro del Pinatar ging es per Bus und Flugzeug zurück ins heimische Westfalen. Bei niedrigen Temperaturen soll ab Dienstag die Vorbereitung weiter intensiviert werden - nur noch zwölf Tage ist das Auftakt-Derby beim VfL Osnabrück entfernt.

Bis dahin folgen noch zwei Testspiele beim SCP: Am Mittwoch wird um 14.30 Uhr gegen den Regionalligisten SG Wattenscheid 09 getestet. Weil die Schneefälle geringer als erwartet ausfielen und am Austragungsort Albersloh ein Kunstrasenplatz für witterungsresistente Bedingungen sorgt, ist die Neuauflage des Juli-Tests (damals siegte der SCP mit 5:0) nicht gefährdet. Zur Generalprobe gibt sich Zweitligist VfL Bochum am darauffolgenden Samstag (14 Uhr) die Ehre im Preußenstadion.

Schon vor dem Wattenscheid-Spiel soll die Personalie Martin Kobylanski nochmals diskutiert werden. Es ist kein großes Geheimnis mehr, dass sich die scheinbar endlos fortführende Warteschleifen-Situation so bald wie möglich aufklären soll - entweder für oder gegen den Offensivspieler, den Trainer Benno Möhlmann gerne noch in seinem Kader wüsste.

Fremdes Geld muss her

Klarheit bringen soll nun eine Tagung der Vereinsoberen am heutigen Montag. Nur die Option, fremdes Geld seitens von Sponsoren oder Vorstandsmitgliedern aufzutreiben, kann aller Voraussicht nach die sechsmonatige Leihe Kobylanskis erwirken. Spielerabgänge sind nahezu ausgeschlossen, da bei den insgesamt fünf Streichkandidaten entweder ein lukrativer Vertrag den Wechselwillen auf ein Minimum beschränkt oder weiterhin die Einstellung vorherrscht, sich in Münster durchsetzen zu wollen.

Planen muss das Trainerteam um Möhlmann bis auf Weiteres zweigleisig, mit sowie ohne Kobylanski - und im letzteren Fall ebenso ohne einen Defensivspieler, der das nächste Kader-Puzzlestück auf Möhlmanns Einkaufsliste darstellt. "Wir wollen möglichst heute noch eine klare Entscheidung anstreben, die aber auch lauten kann: Kobylanski kommt nicht", kommentiert Vorstandmitglied Bernhard Niewöhner am Montag. "Er geistert eigentlich schon viel zu lange bei uns herum, ohne zu wissen, wie es für ihn weitergeht."

VfR Aalen nimmt Abstand von Verpflichtung

Ein weiteres Problem: Von den beiden bisherigen Verpflichtungen Christian Müller und Mirkan Aydin wurde ein Spieler bereits extern finanziert. Nun nochmals Geld aufzutreiben - kein leichtes Unterfangen. "Zumal wir auch dieses Geld irgendwann zurückzahlen müssen", so Niewöhner. Geschenkt gibt es im Profisport nun einmal nichts, das gilt erst recht für Preußen Münster.

Klar ist immerhin: Aktuell steht Martin Kobylanski bei keinem anderen Klub hoch im Kurs, das Wegschnapp-Szenario tritt eher nicht ein. Nur der VfR Aalen hatte zuletzt ein zaghaftes Interesse an Kobylanski angemeldet, dieses aber nach einem jüngsten Bericht der Schwäbischen Zeitung wieder verworfen. "Er trainiert in Münster seit Wochen mit, ohne einen Vertrag zu bekommen. Das muss ja Gründe haben", wird Aalen-Coach Peter Vollmann zitiert.


Quelle: www.westline.de