Remis gegen Aufstiegsanwärter
Preußen Münster muss mit 1:1 gegen Paderborn zufrieden sein

von Jan Ahlers

Münster – Mit einem 1:1 (1:0)-Remis trennten sich Preußen Münster und der SC Paderborn am Samstagnachmittag. In der ersten Hälfte waren die Gastgeber etwas, in der zweiten die Gäste deutlich besser. Die Adlerträger können mit dem Punkt zufrieden sein, erhöhen ihr Konto auf 31 Zähler.

Für den SC Preußen standen drei weitere Punkte für den Klassenerhalt auf dem Programm – die Zähler, die die Westfalen mit einem schwachen Auftritt in Zwickau verpasst hatten. Der SC Paderborn, der eine ungewohnt defensive Aufstellung wählte und auf den gesperrten Marlon Ritter verzichten musste, hatte derweil einen Fünf-Punkte-Vorsprung auf den dritten Platz zu verteidigen. Bei den Adlerträgern nahm Stéphane Tritz die Außenverteidigerposition vom ebenfalls gesperrten Jeron Al-Hazaimeh ein.

Der große tabellarische Unterschied war bei Dauerfrost und dementsprechend hartem Geläuf zunächst nicht erkennbar. Die schwarz-grünen Preußen übernahmen, wie in Heimspielen üblich, die Spielkontrolle und machten sich wenig aus der vermeintlichen Favoritenrolle der Paderborner. Adriano Grimaldi sorgte für die erste Gefahr (6.), dann köpfte Ole Kittner knapp am rechten Winkel vorbei (15.).

Zingerles Fehler bedeutet Münsters Führung

Und Münster blieb dran, lief den Gegner früh an – das sollte sich auszahlen. Denn Paderborns Torhüter Leopold Zingerle zögerte und zögerte mit dem Abspiel, bis Adriano Grimaldi in seinen Abschlag spritzte und der Ball zum 1:0 ins Netz trudelte (18.). Im weiteren Verlauf zeigte sich der SC Preußen mindestens ebenbürtig, blieb vor dem Tor lange gefährlicher und hätte mit mehr Cleverness von Grimaldi beim Abspiel auf Philipp Hoffmann sogar nachlegen können, vielleicht müssen (36.).

So ging es mit der knappen 1:0-Führung in die Kabine. Kurz vor Ende der Halbzeit mussten die Gastgeber sogar durchschnaufen: Sven Michel verpasste per Flugkopfball haarscharf den Ausgleich (45.+1). Verdient wäre das 1:1 nicht gewesen.

Dann aber drückte der SC Paderborn mächtig auf das Gaspedal und erspielte sich ab der 53. Minuet serienweise gute Gelegenheiten. Sven Michel (53.) und Robin Krauße (54.) näherten sich an, ehe Michele Rizzi für die Hausherren sogar noch das 2:0 verpasste (55.). Anschließend jubelten die Gäste – zunächst zu Unrecht. Sven Michel hatte einen Abpraller versenkt, aber offensichtlich dabei im Abseits gestanden (57.).

Zahlreiche Abschlüsse des SC Paderborn

Doch Paderborn machte weiter und weiter, agierte spielerisch stark wie lange keine Mannschaft im Preußenstadion und unterstrich damit seine Aufstiegsambitionen. Nur das Tor wollte nicht fallen, weder durch Philipp Klement (61.) noch durch Ben Zolinski (68.) oder direkte Freistöße von Klement (74.) und Wassey (69.). Mittlerweile spielte Paderborn in Unterzahl, Christoph Strohdiek hatte die Ampelkarte gesehen (72.). Aber die Ostwestfalen machten weiter und weiter, belohnten sich schließlich mit einem feinen Tor von Klement per Direktabnahme (76.).

Vielleicht, nein, ganz bestimmt hätte der SC Paderborn an diesem Nachmittag sogar gewinnen können. Kwame Yeboah verpasste das 2:1 (84.), allerdings auch Münster in Form von Lucas Cueto, der einen Konter leichtfertig verstolperte (87.). Mit dem 1:1-Remis ist Paderborn wieder Erster, Münster Vierzehnter. Beide Teams haben ihre Situation im Vergleich zur Konkurrenz im Aufstiegs- und Abstiegkampf kaum verändert.

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