3. Liga
Preußen Münster: Bischoff-Wechsel kann zur Defensiv-Verpflichtung führen

von Jan Ahlers

Münster – Am Samstag absolviert Drittligist Preußen Münster sein letztes Testspiel der Wintervorbereitung gegen den Zweitligisten VfL Bochum – ein echter Freundschaftsspiel-Klassiker der letzten Jahre. In der Defensive hat sich durch weitere zwei Ausfälle ein Engpass eingeschlichen. Dieser könnte indirekt durch die nahende Trennung von Amaury Bischoff behoben werden.

Denn sowohl Sebastian Mai, der mit einer Verletzung im Hüftbereich im letzten Test gegen Wattenscheid 09 nach einer halben Stunde ausgewechselt werden musste, als auch Benjamin Schwarz sind momentan nicht spielfähig. Schwarz klagt über Schmerzen im rechten Knie, das in den letzten Jahren mehrfach in Mitleidenschaft gezogen worden war. Seine Rückkehr ist aktuell nicht absehbar. Gut möglich, dass der 30-Jährige – in der Hinrunde einer der zuverlässigsten Preußen – in den ersten Pflichtspielen kürzertreten muss.

Bischoff zu Hansa Rostock?

Daraus ergibt sich für Preußen Münster eine kritische Situation, denn mit Denis Mangafic (Fußprobleme) fehlt ein dritter Kicker für unbestimmte Zeit, die Rückkehr von Innenverteidiger Simon Scherder zieht sich ebenso. Blieben nur noch sechs gelernte und drittligaerfahrene Defensivspieler für sechs vakante Positionen. Dazu gesellt sich nur noch Youngster Bennet Eickhoff, Sechser Amaury Bischoff soll noch an diesem Wochenende einen Auflösungsvertrag unterschreiben.

Laut Medienberichten ist Hansa Rostock stark interessiert, eine Vertragsunterschrift aber noch nicht erfolgt. "Wir legen ihm keine Steine mehr in den Weg", so der für die sportlichen Belange zuständige Bernhard Niewöhner, der aber "als vorsichtiger Kaufmann" von einer Bestätigung absehen wollte.

Die neuen Umstände könnten zu einem Umdenken in puncto Wintertransfers führen. Zehn bis elf Offensivkräfte besäße Preußen Münster auch nach einem Abgang noch im Kader, dennoch pocht Trainer Benno Möhlmann auf die Verpflichtung von Allrounder Martin Kobylanski. Geht Bischoff, ist gleichzeitig möglicherweise auch ein zweiter Transfer drin - und Möhlmanns Transfer-Wünsche könnten erfüllt werden.

Nicht überall herrscht Konkurrenzkampf

Gleichzeitig baut das Trainerteam an der Startaufstellung für den Rückrundenauftakt, die zum Großteil auch gegen den VfL Bochum auflaufen wird. Vermehrt getestet wurde mit Neuzugang Mirkan Aydin als einziger Spitze, Youngster Tobias Warschewski reihte sich hinter ihm ein. Verlierer der Vorbereitung kann – auch wegen einer hartnäckigen Erkältung – Michele Rizzi werden, der bisher erst eine Halbzeit zum Zuge kam und sich größerer Konkurrenz erwehren muss.

Dagegen kann sich Tobias Rühle bisher gegen Christian Müller durchsetzen, den eine Verletzung ebenso kurzzeitig zurückgeworfen hatte. Sinan Tekerci empfahl sich derweil gegen Wattenscheid 09 auf links. Adriano Grimaldi muss noch Trainingsrückstand aufholen, würde dann aber besonders im Sturmzentrum für Variabilität sorgen - eine Doppelspitze mit Aydin wäre etwa im Bereich des Möglichen.

Und die Defensive? Die stellt sich nach aktuellem Stand fast von selbst auf. Nur im Tor ist eine Konkurrenzsituation gegeben, weil Patrick Drewes sich in der bisherigen Vorbereitung kaum einen Fehler leistete. Stéphane Tritz, Ole Kittner, Lion Schweers und Jeron Al-Hazaimeh verbleiben vorerst für die Viererkette, die Doppelsechs bilden notgedrungen Danilo Wiebe und Sandrino Braun. Es wird deutlich: Mindestens ein Defensivspieler muss alsbald zu den Preußen dazustoßen. Die nahende Trennung von Amaury Bischoff würde diesen Prozess deutlich beschleunigen.


Quelle: www.westline.de