Karlsruhe, Wiesbaden und Co.
Preußen Münster legt starken Start hin in schwere Wochen

von Jan Ahlers

Münster – Osnabrück, Unterhaching, Karlsruhe, Wiesbaden – das aktuelle Programm des SC Preußen hat es in sich, es wird von Woche zu Woche komplizierter. Die ersten sechs Punkte haben die Westfalen schon nach zwei der vier Partien im Sack. Umso entspannter können sie zum Karlsruher SC reisen und möglicherweise sogar eine Serie brechen...

Pessimisten hatten Preußen Münster beim zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand gegen Carl Zeiss Jena schon wieder mitten im Abstiegskampf gesehen. Auch das mit Moral erkämpfte 2:2 bedeutete keine wirkliche Befreiung angesichts eines knüppeldicken Programms voller spielstarker Mannschaften und Aufstiegsfavoriten, das in der Folge auf den SCP warten würde.

Kittner: "Fußball ist Kopfsache"

Zwei Wochen später ist man schlauer. Münster hat es sowohl beim Derby in Osnabrück als auch daheim gegen Unterhaching mit viel Engagement geschafft, den Sturmläufen des jeweiligen Gegners zu entgegnen und selbst die berühmten Nadelstiche zu setzen. In beiden Spielen überließen die Preußen dem Kontrahenten immer wieder das Spielfeld, die Großchancen aber verzeichnete Münster – und folgerichtig auch die Tore.

„Das war schon ein starker Gegner“, sagte Max Schulze Niehues nach Spielende – er hatte per Fußabwehr den einzig pikanten Abschluss der Hachinger entschärft. Und Ole Kittner ergänzte: „Die Spiele sind immer eng, wird dominieren selten. Aber wir erzwingen den Erfolg.“ Dass das mit der gleichen Mannschaft wie in der Hinrunde funktioniere, erklärt der Verteidiger so: „Fußball ist zu großen Teilen Kopfsache. Daher dürfen wir den Klassenerhalt, wenn er feststeht, auch nicht als große Errungenschaft feiern.“ Klar: Zu Saisonbeginn hatte sich die Mannschaft andere Ziele als Abstiegskampf vorgenommen.

Karlsruher SC schiebt 20-Spiele-Serie vor sich her

Leichter wird es am kommenden Samstag nicht. Preußen Münster reist zum Karlsruher SC – im Hinspiel gab's ein 1:1-Remis. Seit diesem Aufeinandertreffen im Oktober 2017 hat der KSC kein einziges Mal mehr verloren, 20 Spiele in Folge haben sich angehäuft. In der Rückrunde hat Karlsruhe zudem erst fünf Gegentreffer kassiert. „Wir könnten sie früh anlaufen, aber auch tief stehen und abwarten“, skizziert Kittner. „Da wird sich der Trainer wieder etwas Gutes überlegen.“

Bislang waren die Ideen von Antwerpen selten unbrauchbar. Das spricht für den Preußen-Trainer, der sich in der Rückrundentabelle auf den dritten (!) Platz vorgearbeitet hat. Entspannung sei trotzdem noch nicht angebracht, mahnt Antwerpen. „Aber wir können mit weniger Druck zu Mannschaften fahren, die noch um den Titel mitspielen.“ Heißt übersetzt: Ein Punkt in Karlsruhe wird unterschreiben, eine Nullrunde wäre kein Drama. Und ein Dreier? Das wäre, bei allen neuentdeckten Qualitäten der Preußen, doch eine große Überraschung.


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