Vierter Sieg in Folge
„Warschewski, oho!“ – Preußen Münster stürmt ins Mittelfeld der 3. Liga


von Jan Ahlers

Münster – Und wieder hat es der Youngster getan: Tobias Warschewski hat die Siegesserie von Preußen Münster um den vierten Erfolg erweitert. Mit 1:0 (0:0) rangen die Adlerträger den über lange Zeit dezimierten Aufstiegskandidaten Chemnitzer FC im eigenen Stadion nieder. Damit klettert der SCP über Nacht sogar auf den vierzehnten Tabellenplatz.

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Drei Siege in Folge – das bedeutete für Trainer Benno Möhlmann nur wenige Gründe, an der Startelf zu basteln. Sinan Tekerci musste jedoch aufgrund einer Gelbsperre aussetzen, für ihn rückte überraschend Lennart Stoll auf Linksaußen. Zudem wurde Denis Mangafic, aktuell ein Pendler zwischen erster Elf und Ersatzbank, zunächst zum Zuschauen beordert. Für ihn erhielt Tobias Warschewski ein Ticket für den Anpfiff. Er rückte ins Zentrum, während Tobias Rühle auf den rechten Flügel zurückkehrte.

Viel wurde über den Chemnitzer FC im Vorfeld gesprochen, auch abseits des Sports. Ist ein Aufstieg mit dem individuell stark besetzten, aber teuren Kader Pflicht? Preußen Münster ließ sich davon kaum beirren und verzeichnete erste Halbchancen wie etwa durch Rühle, dessen Hereingabe aber keinen Mann in der Mitte fand (5.). Für deutlich mehr Wirbel sorgte dagegen ein Traumpass von Stoll in den Lauf von Benjamin Schwarz, der auf dem Weg zum Tor von Alexander Bittroff gestoppt wurde. Die Konsequenz: Rot für den Verteidiger. Den Freistoß aus 18 Metern setzte Michele Rizzi jedoch in die Mauer (19.).

Preußen Münster spielt Überzahl zunächst nicht aus
Preußen Münster spielt Überzahl zunächst nicht aus

Vom Rückstand aber zeigte sich der Gast aus Sachsen kaum geschockt. Vielmehr hielten die zehn verbliebenen Kicker energisch dagegen und boten den Preußen Paroli. Tim Danneberg besaß nach einer CFC-Ecke gar eine gute Gelegenheit, einzuschieben (29.) – Max Schulze Niehues klärte im Preußen-Tor reaktionsschnell. Kurz vor dem Seitenwechsel übernahm der Sportclub wieder das Ruder, Warschewski kam zwei Mal gefährlich vor das Tor (37./42.). Ohne Erfolg, 0:0 hieß es zum Seitenwechsel.

Aber das sollte sich alsbald ändern, denn der 18-Jährige war endgültig warmgelaufen. Eigentlich hatte der CFC den Ball besessen, als Preußen Münster den Gast blitzschnell auskonterte. Schwarz wurde steil geschickt und legte das Leder in die Mitte, wo Warschewski erst bei der Ballannahme stockte, dann aber eiskalt unten links versenkte (52.). „Warschewski, oho!“, ertönte als prompte Reaktion aus dem Stadion – ein neuer Publikumsliebling scheint im schwarz-weiß-grünen Lager geboren.

Warschewski trifft, Rühle kann erhöhen

Und die Preußen machten mehr Druck, wollten das 2:0 erzwingen. Blieben aber im Abschluss meist zu unpräzise, auch Kontergelegenheiten wurden zu leichtfertig vergeben. Es war kein überragender Auftritt gegen dezimierte Chemnitzer, die jedoch in den zweiten 45 Minuten über kurze Ballbesitzphasen meist nicht hinauskamen. Die spannende Schlussphase hätte allen voran Rühle den Preußen ersparen können, dessen Kopfball wurde jedoch auf der Torlinie geklärt (55.).

So aber musste der SCP zittern, leistete sich in der Schlussphase darüber hinaus einige misslungene Klärungsversuche. Der Chemnitzer FC nutzte dies zu keiner großen Torchance mehr, verstrickte sich zudem in zahlreiche Diskussionen mit Schiedsrichter Patrick Schult. Selbst nach Abpfiff, als einige CFC-Anhänger auf die Laufbahn sprangen, war die Hektik bei den Himmelblauen noch nicht abgeebbt. Die Preußen feierten da längst mit ihren Fans und springen ins Mittelfeld der Drittliga-Tabelle.

Preußen Münster – Chemnitzer FC 1:0 (0:0)
Tore: 1:0 Warschewski (52.)

Rote Karte: Bittroff (Chemnitzer FC/17.) nach einer Notbremse

Zuschauer: 6.333


Quelle: www.westline.de