Wir gliedern aus! – Die Mitgliederversammlung zum Nachlesen

Über knapp fünf Stunden hat sich der Sonntagnachmittag hingezogen, dann hatten die 930 anwesenden Mitglieder Gewissheit: Der SC Preußen Münster gliedert seine Profiabteilung in eine Kapitalgesellschaft aus! Mit einer deutlichen Mehrheit von 84,21 Prozent hat sich ein Großteil der Mitglieder für den angestrebten Weg der Vereinsführung ausgesprochen. Die gesamte Mitgliederversammlung gibt es hier noch einmal zum Nachlesen:

+++ 15:50 Uhr +++

Vereinspräsident Christoph Strässer erhebt sich, tritt für heute ein letztes Mal an das Mikrofon: “Meine Damen und Herren, liebe Mitglieder, ich sage herzlichen Dank an alle! Wenn man die Zahlen sieht, möchte ich sagen, dass es keinen Raum für Spekulationen gibt. Jedes Mitglied hat die Entscheidung für sich treffen können und ich bitte alle Mitglieder, dieses Ergebnis auch so zu werten: Als ein Aufbruchssignal! Wir wollen gemeinsam nach vorne kommen – mit allen!”, betont Strässer gleich den Zusammenhalt, den er auch in Zukunft beibehalten möchte und führt weiter aus: “Dass sich hier heute 900 Mitglieder hingesetzt haben, ist ein starkes Zeichen! Wir sind Preußen Münster, ein Verein mit Tradition und mit Zukunft!” Und abschließend fallen dem Präsidenten nur noch wenige Worte ein: “Jetzt geht’s los!”

+++ 15:43 Uhr – Wir gliedern aus! +++

Die Entscheidung ist gefallen, die Mitgliederversammlung hat entschieden! Wir gliedern den Profibereich des eingetragenen Vereins in eine Kapitalgesellschaft aus. Mit einer doch deutlichen Mehrheit von 84,21 Prozent will ein großer Teil der Mitglieder den angestrebten Weg der Vereinsführung mitgehen, um so auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. In konkreten Zahlen bedeutet das, dass von 836 abgegeben Stimmen 704 für eine Ausgliederung abgestimmt haben!

+++ 15:30 Uhr +++

Über eine Stunde ist schon wieder um, Versammlungsleiter Matthias Plassmann kündigte gerade aber an, den Wahlgang in Kürze zu schließen. Danach müssen die Stimmen noch einmal ausgezählt werden, bevor das endgültige Ergebnis feststeht und klar ist, welchen Weg der SC Preußen in Zukunft einschlagen wird.

+++ 14:25 Uhr +++

Jetzt schreiten wir in der Tagesordnung wieder weiter und der wichtigste Punkt steht an: Die Wahl zur Ausgliederung des e.V. in eine Kapitalgesellschaft. Gewählt wird diesmal geheim, gebraucht wird eine Drei-Viertel-Mehrheit. Wir sind gespannt, müssen aber erstmal wieder geduldig sein. Die Wahl wird wieder seine Zeit dauern.

+++ 14:19 Uhr – Mehrheit für die Satzungsänderung ++++

Großer Applaus im Saal! Wir vollziehen die Satzungsänderung mit einer eindeutigen Mehrheit von 85,98 Prozent! Von 849 abgegebenen Stimmen haben 730 Mitglieder für “Ja” gestimmt.

+++ 14:10 Uhr +++

Ja, wir sind noch hier… aber die Wahl hat sich gezogen. Versammlungsleiter Matthias Plassmann hat jetzt um 14:06 Uhr den ersten Wahlgang geschlossen. “Wenn wir die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht haben, können wir zum nächsten Wahlgang übergehen”, so Plassmann. Jetzt gilt es, die Auszählung abzuwarten. Dann wird sich entscheiden, ob wir in der Folge über die Überführung des e.V. in eine Kapitalgesellschaft abstimmen werden.

+++ 12:50 Uhr +++

Die erste Wahl haben wir hinter uns: Es wurde mit großer Mehrheit darüber abgestimmt, dass die Wahl zur Satzungsänderung NICHT geheim abgestimmt wird. Das Ganze macht das Abstimmungsprozedere aber nicht leichter, denn aufgrund der hohen Bedeutung muss natürlich alles exakt und konform ablaufen. Nach kurzer Diskussion kam es zu einer Einigung beim Vorgehen: Es erfolgt eine schriftliche, aber keine geheime Wahl! Es kann an den Countern, die auch zur Anmeldung benutzt wurden, abgestimmt werden. Das wird jetzt ein wenig Zeit in Anspruch nehmen, wir melden uns, sobald es Neuigkeiten gibt.

+++ 12:35 Uhr +++

Wir schreiten in der Tagesordnung voran, die erste Wahl rückt näher. Zunächst muss Versammlungsleiter Matthias Plassmann aber noch die vorgesehenen Satzungsänderungen vortragen, um alle rechtlichen Regularien einzuhalten. Die Mitglieder lauschen gespannt, werden dann gleich zur Wahl der Satzungsänderung schreiten.

+++ 12:30 Uhr +++

“Wir können diese Saison nur spielen, weil Mitglieder aus den Gremien einen Darlehen vorgestreckt haben. Sie haben mit ihren Zielen noch nie hinterm Berg gehalten”, wirbt Hubert Westrup für das Vertrauen in die gewählten Gremien. Danach wird es auch emotional: Erst holt er zu einem kleinen Seitenhieb in Richtung Stadt aus, danach betont er: “Hier habe ich das Glück der frühen Geburt: Ich habe schon in Sprockhövel oder Hombruch Spiele gesehen, das will ich nicht mehr”, erntet der Redner, der sehr leidenschaftlich auftritt, großen Applaus von weiten Teilen der mittlerweile 922 anwesenden Mitglieder.

+++ 12:15 Uhr +++

Danach tritt Stephan Hille aufs Podium, will gerne Antworten auf für ihn ungeklärte Fragen: “Wenn die Ausgliederung heute scheitert, wie lange sie die Darlehen, die aus den Gremien stammen, abgesichert? Und zweitens, wie entscheidet sich, wo das Stadion hingesetzt wird?” Strässer erhebt sich, will ihm antworten: “Sobald die Erforderlichkeiten dieser Darlehen nicht mehr vorhanden sind, werden sie diese natürlich zurückgezahlt. Alles andere fände ich auch nicht angemessen. Ich kann es mir nicht leisten, Geschenke im fünf oder sechsstelligen Bereichen zu leisten. Und die zweite Frage: Der Rat hat entschieden, dass es kein Stadion in Münster geben wird und wir haben keine Planungssicherheit am Standort Hammer Straße. Daher werden wir Verhandlungen mit Standorten führen, wo wir willkommen sind.”

+++ 11:56 Uhr +++

Matthias Schmitt tritt ans Mikrofon, will nochmal erklären, warum sich in den letzten Wochen eine Art “Opposition” gebildet hat. “In anderen Vereinen gab es Arbeitskreise, hier nicht einmal richtige Informationsveranstaltungen. Die waren nur kurz vor knapp. Die Ausgliederung ist eine unumkehrbare Entscheidung: Ist ein Investor im Verein, bekommen wir ihn nicht mehr raus. Und dieser Investor kann wiederum auch Anteile weiterverkaufen – da haben wir dann keine Einflussnahme mehr. Außerdem glauben wir, dass wir uns durch die Ausgliederung in einen Kreis von Abhängigkeiten begeben.” Diesmal will Aufsichtsratsvorsitzender Frank Westermann, nach einer kurzen Begrüßung seinerseits, antworten: “Sollten wir heute eine positive Abstimmung haben, werden wir in Zukunft auch ein Leitbild entwickeln”, macht Westermann noch einen kurzen Rückblick zum Vortrag von Benny Sicking und geht danach auf die kritischen Worte von Schmitt ein: “Wir haben immer die gewählten Mitglieder in der Mehrheit und diese sind in solchen Angelegenheiten immer gefragt”, betont der Aufsichtsratsvorsitzende engergisch seine Ansicht und versucht die Argumente zu entkräften.

+++ 11:50 Uhr +++

Es folgt Benny Sicking, Vorsitzender des Fanprojekts: “Ich möchte hier auch noch einmal klarstellen, dass das Fanprojekt weder für noch gegen die Ausgliederung. Wir werden manchmal in eine Richtung geschoben, das wollen wir nicht”, setzt sich Sicking vor allem für eine fannahe Umsetzung der Ausgliederung ein. Des Weiteren stellt der Vorsitzende Wünsche im diesem Zuge an den Vorstand: “Wir wünschen uns, dass die Mitgliederversammlung gefragt wird, wenn Anteile über 20 Prozent vergeben werden. Wir können dort auch die symbolische Hürde von 19,06 Prozent nehmen. Das soll uns zeigen, dass wir da mit entscheiden dürfen.” Strässer antwortet darauf: “Die Sorge, dass Kapital von Außen die Geschicke des Vereins bestimmen, ist groß, das wissen wir. Aus meiner Sicht ist es aber nicht möglich, dass wir in diesen Fällen eine Mitgliederversammlung einberufen. Und hier greift auch mein Verständnis von Demokratie: Wir haben ein Konstrukt geschaffen, indem von Ihnen gewählte Mitglieder die Mehrheit haben. Da muss dann das Vertrauen herrschen. Wir stehen nicht dafür, den Verein nach China oder Saudi-Arabien verkaufen zu wollen.”

+++ 11:40 Uhr +++

Nach den ganzen Formalien, die der Versammlungsleiter nacheinander abgearbeitet hat, folgen jetzt die eingereichten Anträge der Mitglieder. Den Anfang macht Norbert Krevert, stellvertretender Vorsitzender des Fußballkreises Münster/Warendorf. Er wirbt noch einmal für die Ausgliederung, macht auch die Bedeutung des Vereins im Konstrukt der Talentförderung deutlich: “Wo sollen die Nachwuchstalente hinwechseln, wenn sich der SC Preußen nicht im professionellen Fußball halten kann? Sie werden von anderen Vereinen außerhalb der Stadt abgeworben.”

+++ 11:32 Uhr +++

Danach übernimmt Versammlungsleiter Matthias Plassmann das Mikrofon, geht obligatorische Formalien durch und begrüßt alle anwesenden Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder. Kurz darauf verkündet er dann eine beeindruckende Zahl: 891 Mitglieder haben ihren Weg in die Mensa gefunden, davon sind 829 stimmberechtigt. Dafür gibt es auch von der Versammlung einen großen Applaus! Ein tolles Zeichen, das zeigt, wie sehr das Herz der Mitglieder an diesem Clubs hängt.

+++ 11:24 Uhr +++

Kurz darauf geht es dann endlich los, Vereinspräsident Christoph Strässer greift zum Mikrofon und begrüßt zunächst die anwesenden Mitglieder. Nach einer kurzen Einführung folgt: “Wir möchten die Mitglieder heute mitnehmen, den SC Preußen Münster für die Zukunft stärker zu machen”, erntet der Strässer für seine Aussagen großen Applaus und führt weiter aus: “Diejenigen, die die Ausgliederung ablehnen, und die, die sie befürworten, sind alle Mitglieder des SC Preußen Münster. Wir wollen heute den Grundstein für eine bessere Zukunft legen.”

+++ 11:19 Uhr +++

“Liebe Mitglieder, wir fangen noch nicht an, aber ich habe eine gute Nachricht: Die erste Mannschaft ist gerne bereit, ihre Sitzplätze aufzugeben, um anwesenden Mitgliedern noch neue Sitzgelegenheiten zu bieten”, sorgt Vereinspräsident Christoph Strässer für neue Kapazitäten. Kurz darauf zieht die Leichtathletik nach, um noch mehr Sitzplätze für die zahlreichen Mitglieder zu schaffen. Das Ganze geschieht unter Standing Ovations der Anwesenden.

+++ 11:15 Uhr +++

Der Vorstand und Aufsichtsrat nehmen ihre Plätze auf dem Podium ein und wollen in Kürze die Mitgliederversammlung eröffnen. Gleichzeitig sind die Vereinsmitarbeiter noch dabei, die zahlreich erschienen Mitglieder im gut gefüllten Saal unterzubringen.

+++ 11:10 Uhr +++

Nach wie vor kommen noch Leute in den Versammlungssaal und suchen noch nach freien Sitzplätzen, die 665 Stühle sind aber wohl schon zu großen Teilen belegt.

+++ 11:00 Uhr +++

Der Andrang will immer noch nicht abreißen und es stehen auch schon viele Mitglieder im hinteren Teil des Raums. Der Beginn wird sich daher wohl um wenige Minuten verzögern. Aber wir warten gerne, bis alle Mitglieder, die heute dabei sein wollen, auch im Versammlungssaal sind.

+++ 10:45 Uhr +++

Es wird wohl gut voll werden, das deutet sich schon an. Viele Mitglieder sind sich wohl der Bedeutung des heutigen Termins bewusst und strömen dementsprechend zahlreich in die Mensa. Mal sehen, wie hoch die endgültige Zahl der Anwesenden sein wird. 15 Minuten sind es jetzt noch, bevor es losgeht.

+++ 10:30 Uhr +++

Hallo und herzlich willkommen aus der Mensa am Ring, wo heute eine zukunftsweisende Entscheidung von der Mitgliederversammlung gefällt werden wird. Es sind auch schon zahlreiche Mitglieder im Versammlungssaal, der heute insgesamt 665 Leuten Platz bietet. In gut einer halben Stunde wird Vereinspräsident Christoph Strässer dann erstmals zum Mikrofon greifen und eine der wegweisendsten Termine in der Vereinsgeschichte eröffnen. Wir sind gespannt.

Am heutigen Sonntag ist es soweit – die vielleicht wichtigste Mitgliederversammlung in der Geschichte des SC Preußen. In einem Mitgliederbrief schrieb Vereinspräsident Christoph Strässer „Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die wirtschaftliche Existenz und die sportliche Zukunft unseres Vereins.“ Jetzt steht die Wahl unmittelbar bevor und die Stunde der Wahrheit rückt näher. Entscheidend wird heute einfach sein, ganz gleich welcher Meinung man sich zugehörig fühlt, dass alle Vereinsmitglieder von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen. Dann wird sich zeigen, welchen Weg der Traditionsverein von der Hammer Straße in Zukunft einschlagen wird. Wir berichten an dieser Stelle live aus der Mensa am Ring und werden stets auf Ballhöhe sein!

Sonntag, 14. Januar 2018 - 10:00 1. Mannschaft Fans Verein | Autor: Moritz Schwegmann


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