Elfmeter entscheidet
0:1 in Magdeburg – Preußen Münster rutscht immer tiefer in den Abstiegssumpf

Magdeburg – Der Abstieg in die Regionalliga wird für Preußen Münster zu einem immer realistischeren Szenario. Im 13. Auswärtsspiel der Saison setzte es beim 1. FC Magdeburg die elfte Niederlage, 0:1 (0:0) hieß es nach 90 Minuten. Dass Münster gewiss nicht sein schlechtestes Stelldichein in der Fremde abgeliefert hatte, rückt in den Hintergrund – bleiben die Ergebnisse weiterhin aus, muss beim SCP ernsthaft um die 3. Liga gezittert werden.

von Jan Ahlers

Durch den Ausfall von Benjamin Schwarz und Michele Rizzi hatte Preußen-Coach Benno Möhlmann eine schwierige Gleichung zu lösen, musste die Doppelsechs komplett ersetzen. Er wählte neben Danilo Wiebe auch Sandrino Braun aus, um die Null beim Aufstiegskandidaten aus Magdeburg möglichst lang zu halten. Im Sturm ersetzte Martin Kobylanski zudem Mirkan Aydin, Lennart Stoll ersetzte das andere Eigengewächs Tobias Warschewski.
Die Voraussetzungen waren schon vor der Partie klar – und in diese Richtung entwickelte sich das Spiel in der ersten Halbzeit auch: Der 1. FCM übernahm früh die Ball- und Spielkontrolle, ließ den Gegner über weite Strecken laufen. Aber, und immerhin das durfte sich der SC Preußen auf die Brust schreiben: Große Möglichkeiten erhielten die Magdeburger um Trainer Jens Härtel zunächst nicht. Einzig Tarek Chahed lief nach einem leichten Koordinationsfehler von Sebastian Mai frei auf das Tor zu, gemeinsam mit Keeper Max Schulze Niehues klärte der Verteidiger im Anschluss.

Das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass Münster lange Zeit die unterlegene Mannschaft darstellte. Im Aufbauspiel verlor der SCP zu schnell den Faden, in der gegnerischen Hälfte häuften sich Fehlpässe aneinander. Während Magdeburg weitere Halbchancen von Christian Beck, Florian Kath und Marius Sowislo kreierte, wurde der SCP nach 33 Minuten urplötzlich gefährlich: Lennart Stoll, Lion Schweers und Danilo Wiebe feuerten mit Fuß und Kopf binnen kurzer Zeit mehrere Bälle auf das Magdeburger Tor ab – keiner fand den Weg über die Linie.

Tritz begeht den entscheidenden Fehler

Nach der Pause hatte sich die Möhlmann-Elf einiges vorgenommen, während der 1. FC Magdeburg abtauchte. Mehr als gute Ansätze waren für Preußen Münster nicht drin, auch weil etwa der letzte Pass zu ungenau geriet. Münster war beim Tabellenzweiten ebenbürtig, hielt diesen vom eigenen Kasten fern – bis Stéphane Tritz gegen Chahed den entscheidenden Fehler beging und diesen an der Strafraumgrenze ohne jede Not von den Beinen holte, Elfmeter. Richard Weil versenkte humorlos oben links zur Magdeburger Führung (67.).

Der Knockout an einem Abend, in dem sich Münster letztendlich selbst um den Lohn für eine Leistungssteigerung brachte, denn in den letzten Minuten produzierten die Westfalen aus ihren Ansätzen keine weitere Möglichkeit mehr – ein Manko, das sich letztlich durch die kompletten 90 Minuten zog. Die Wolken über der Hammer Straße verdunkeln sich damit vor dem Kellergipfel gegen den FSV Frankfurt weiter, ein Sieg ist am Dienstagabend für Preußen Münster fast schon Pflicht.

FC Magdeburg – Preußen Münster 1:0 (0:0)
Tore: 1:0 Weil (67./FE)
Zuschauer: 17.741


Quelle: www.westline.de