Malte Metzelder wird zum 1. April Sportdirektor in Münster„Ich bin für Preußen gewappnet


Von: FLORIAN PLETTENBERG
veröffentlicht am
09.03.2017 - 00:02 Uhr

Als Profi spielte Malte Metzelder (34) u.a. für Borussia Dortmund (2003-2005) und Ingolstadt (2007-2014). Beim FCI beendete er seine Karriere, wurde Assistent der Geschäftsführung. Zum 1. April wird der jüngere Bruder von Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder (36/u.a. Real Madrid) Sportdirektor bei Drittligist Preußen Münster.

BILD: Sportdirektoren entlassen Trainer. Können Sie das?

Metzelder: „Mit dem Job eines Sportdirektors gehen Entlassungen einher, und solche Situationen werden früher oder später kommen. Freistellungen habe ich aber schon in Ingolstadt erlebt. Das kann man auf eine sehr gute Art und Weise machen oder eben unterkühlt und hart. Auch hier werde ich für mich einen guten Weg finden. Aber Fakt ist: Gefühllos muss so etwas nicht ablaufen.“

Welchen Führungsstil werden Sie einbringen?

Metzelder: „Ich bin eher empathisch und nicht cholerisch. Ich habe neben Harald Gärtner (Geschäftsführer, d. Red.) auch viel von Thomas Linke gelernt. Er ist in seinem Handeln als Sportdirektor sehr klar, hat eine sehr gute Verhandlungsstrategie. Aber in Sachen Führungsstil gibt es kein Schema. Das ist doch bei Trainern das Gleiche. Der muss auch sehen: Was habe ich für Charaktere in der Truppe und wie muss ich jeden Einzelnen anpacken? Darauf muss man reagieren können – auch als Sportdirektor.“

Wie kam es zu Ihrem Wechsel zum abstiegsgefährdeten Drittligisten?

Metzelder: „Unabhängig von der sportlichen Situation ist es für mich eine sehr reizvolle Aufgabe. Ich bin seit fast zehn Jahren in Ingolstadt und möchte jetzt einfach was Neues machen. Ich möchte raus, möchte mich weiterentwickeln. Und freue mich natürlich besonders, dass ich zu meinem Ex-Verein zurückkehre, wo ich den Schritt zum Profi gemacht habe.“

Was können Sie aus Ingolstadt mitnehmen?

Metzelder: „Ingolstadt wurde in der 4. Liga gegründet, ich kam in der 3. Liga dazu. Der Verein hat sich dann ausgegliedert, ein neues Stadion gebaut. Themen, die mich vielleicht auch in Münster erwarten. Ich habe in Ingolstadt ein sehr gutes Rüstzeug mitbekommen. Vor allem, weil ich eng mit Harald Gärtner und Thomas Linke zusammengearbeitet habe. Ich sehe mich für den Posten in Münster absolut gewappnet.“

Wollen Sie Münster auch in die 1. Liga führen?

Metzelder: „In Münster steht den Preußen das Wasser bis zum Hals. Es wäre also vermessen zu sagen, man will jetzt steil nach oben. Wir müssen uns jetzt erstmal sportlich konsolidieren und Strukturen verändern. Im Jugendbereich etwa gibt es kein Nachwuchsleistungszentrum.“

Welche Rolle nimmt Ihr Bruder Christoph bei den Preußen ein?

Metzelder: „Er ist im Aufsichtsrat bei Münster und damit in sportlichen Themen beratend tätig, weil er für das Tagesgeschäft keine Zeit hat. Wir sind auf jeden Fall beide Feuer und Flamme für Preußen.“

Ingolstadt steckt mitten im Abstiegskampf. Mit welchem Gefühl verlassen Sie die Schanzer?

Metzelder: „Es ist für mich ein Spagat, denn ich leide mit dem FCI mit. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass Ingolstadt und Münster die Klasse halten. Das ist für beide Teams immer noch realistisch zu schaffen.“


Quelle: bild.de