Konrad-Wechsel geplatzt - und jetzt?
Transfermarkt: Preußen Münster auf der dringenden Suche nach Plan B


von Jan Ahlers

Münster – Das größte Hindernis von Preußen Münster auf dem Transfermarkt ist bald nicht mehr das Geld, sondern die Zeit: In sieben Tagen schließt das Transferfenster - und nahezu sämtliche Bemühungen der letzten Tage und Wochen sind im Sande verlaufen. Manuel Konrad darf nicht wechseln, Martin Kobylanski schaut nach Alternativen: Ein Plan B ist gefordert, und zwar schnell.
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Endlich hat Preußen Münster mit einigen Spielern eine Einigung erzielen können - neben Jesse Weißenfels hat auch Amaury Bischoff den Klub bereits verlassen, Edisson Jordanov befindet sich in Verhandlungen und hat sich von der Mannschaft am Wochenende verabschiedet. Die Mittel sind da, aber wo bleiben die Neuzugänge? Urplötzlich hat sich die Situation gewandelt.

Denn Wunschtransfer Manuel Konrad wird nicht kommen, Dynamo Dresden verweigert die Freigabe. Weil Stammspieler Marco Hartmann in der Vorbereitung krankheitsbedingt schwächelte, sind die Dienste von Konrad wieder gefragt - weder ein Kauf noch eine Leihe sind nach dem Umdenken der SGD mehr möglich. "Wir sind einfach zu spät gekommen", stellt Preußen-Trainer Benno Möhlmann zerknirscht fest. "Vor 14 Tagen hätten wir ihn problemlos verpflichten können, da war die Bereitschaft seitens Dresden da. Aber zu dem Zeitpunkt konnten wir ihn nicht bezahlen."

"Viele Typen wie Konrad gibt es nicht"

Und Martin Kobylanski? Der schaut sich - wer will es ihm verdenken - nach Alternativen um, will nicht weiter vom SCP hingehalten werden. Zwei Wochen trainierte er mit, ehe die Transfer-Priorität plötzlich auf die Defensive gesetzt wurde und der 22-Jährige nur noch zweite Wahl war. Aktuell schaut er sich verschiedene englische Klubs nördlich von Liverpool an. Auch in der Personalie Kobylanski besitzt Preußen Münster damit längst nicht mehr so gute Karten wie noch zu Jahresbeginn.

"Wir hätten die Verpflichtung von Konrad sehr gerne realisiert, sehr viele Spielertypen wie ihn gibt es aktuell nicht auf dem Markt", räumte Möhlmann am Dienstag ein. Er hatte sich stark auf seinen ehemaligen Kapitän fokussiert, dementsprechend schwer ist nun das Erstellen eines alternativen Plans. "Ich erlebe diese Situation nicht zum ersten Mal und hoffe auf weitere Bewegung auf dem Transfermarkt in den kommenden Tagen", hofft Möhlmann auf den Last-Minute-Joker.

Sinnvolle Lösung bei Preußen Münster gesucht

Zieht dieser nicht, ist die personelle Lage bei Preußen Münster alles andere als rosig. Im defensiven Mittelfeld beißt Benjamin Schwarz aktuell (wieder einmal) auf die Zähne, dazu muss Sandrino Braun vorerst passen. "Wir haben noch genügend Leute, um sämtliche Positionen zu besetzen", gab sich Möhlmann am Dienstag zweckoptimistisch. Schon am vergangenen Samstag hatte er etwa Michele Rizzi, zuvor Stammspieler hinter den Spitzen, auf die Doppelsechs zurückgezogen.

Transferbemühungen, Verletzungen, gefrorene Plätze - ideal verlief die dreiwöchige Vorbereitung auf das prestigeträchtige Derby bisher nicht. "In Schulnoten ausgedrückt war sie ausreichend mit Tendenz zu befriedigend", bewertete Möhlmann, der abschließend in puncto Transferbemühungen mahnt: "Wir müssen ruhig bleiben, dürfen nicht in Hektik verfallen. Auch wenn die Zeit drängt, gilt es, nicht die erstbeste, sondern eine sinnvolle Lösung zu finden."


Quelle: www.westline.de