Preußen Münster
Intensive Woche: Preußen-Rückrunde soll gegen Hansa Rostock neu beginnen


von Jan Ahlers

Münster – Einen Neuanfang sucht der SC Preußen Münster nach der deutlichen 0:3-Schlappe beim Rivalen VfL Osnabrück. Am Sonntag gastiert mit Hansa Rostock das nächste Schwergewicht der Liga, das allerdings im Saisonverlauf noch nicht richtig in Tritt gekommen ist. Eine neue Chance? Die Vorzeichen könnten besser, allerdings auch schlechter sein.

Mit den guten Nachrichten angefangen, hat der SCP eine ziemlich intensive und rassige Trainingswoche hinter sich. „Da war keine lange Lethargie zu spüren, alle haben sich sofort voll zusammengerissen und mitgezogen“, freute sich Trainer Benno Möhlmann am Donnerstagnachmittag. Er hatte wohl auch nichts Anderes erwartet, als dass seine Kicker Wiedergutmachung betreiben wollen. Obgleich der 62-Jährige nochmals hervorheben wollte: „So schlecht haben wir gegen Osnabrück lange Zeit nicht gespielt.“

An den individuellen Fehlern, die allen Gegentoren vorausgingen, ließe sich ohnehin nicht immer arbeiten. „Wenn mehrere Männer gleichzeitig patzen, müssen wir unsere Abstimmung verbessern – das lässt sich unter der Woche ansprechen“, bezog sich Möhlmann etwa auf den 0:3-Gegentreffer. Anders sah es vor dem ersten Gegentor aus, als Sebastian Mai einen Ball falsch antizipiert hatte. „Das fällt unter die Kategorie Kurzzeit-Konzentrationsschwäche“, analysierte Möhlmann. Hier erwarte er künftig mehr Eigeninitiative. Derartige Punktverluste sind im Abstiegskampf bekanntermaßen doppelt bitter.

Breit besetzte Offensive wirbt um die Gunst des Coaches

Und sonst? Auch Martin Kobylanski ist seit dem Dienstagmorgen ein vollwertiges Mitglied des SC Preußen – endlich, da ist der Tenor im Vereinsumfeld eindeutig. Damit erhöht sich die Anzahl an sofort verfügbaren Offensivakteuren auf zehn: Mirkan Aydin, Adriano Grimaldi, Tobias Warschewski, Tobias Rühle, Martin Kobylanski, Sinan Tekerci, Christian Müller, Lennart Stoll, Mehmet Kara und Cihan Özkara. Im Hintergrund schuftet zudem Philipp Hoffmann an seinem Comeback.

Die Auswahl ist groß, Möhlmanns Entscheidung wird umso härter ausfallen. „Wir behalten uns die taktischen Maßnahmen vor, haben schließlich noch zwei Einheiten vor uns“, verwies der Übungsleiter auf Nachfrage. Klar: In die Karten will er sich nicht schauen lassen. Nur so viel: „Wir können, wenn es die Situation zulässt, auch mit vier gelernten Stürmern auflaufen.“ Die Unberechenbarkeit ist Trumpf bei Preußen Münster.

Rizzi muss abbrechen, Schwarz vor der Rückkehr

Sorgen macht allerdings, und das ist die Kehrseite der aktuellen Situation, die Defensive. Nachdem Sandrino Braun bis auf Weiteres mit einem Außenbandanriss passen muss, erwischte es am Donnerstag Michele Rizzi. Er knickte im Training um, musste behandelt werden und schließlich humpelnd die Einheit abbrechen. Ob der Einsatz am Sonntag gefährdet ist, ist noch offen – helfen würde ein Ausfall dem SC Preußen mit Sicherheit nicht.

Weil Ole Kittner gesperrt ist und Denis Mangafic sowie Bennet Eickhoff wohl noch über längere Zeit fehlen werden, kann der SCP seine Auswechselbank gegen Hansa Rostock fast nur noch mit Offensivspielern besetzen. Einziger Lichtschimmer für den Sonntag: Benjamin Schwarz hat Fortschritte gemacht – und das Knie hält offenbar. „Wir arbeiten daraufhin und hoffen, dass er am Wochenende einsatzfähig ist“, so Möhlmann. Keine Frage – das Fehlen des zuverlässigen 30-Jährigen wäre ein neuerliches Handicap für die Adlerträger.


Quelle: www.westline.de