Münster dreht Spiel in der Nachspielzeit
Kobylanski schockt die Roten Teufel

Der 1. FC Kaiserslautern kassierte gegen den SC Preußen Münster eine 1:2-Niederlage. Nach zwischenzeitlicher Führung des FCK sorgten zwei Freistöße von Joker Kobylanski für die Wende zugunsten des SCP.

Kaiserslauterns Trainer Michael Frontzeck verzichtete nach dem 1:1 in Großaspach mit einer Ausnahme auf Rotation in seiner Startelf: Im Angriff begann Thiele an Stelle von Spalvis (Bank).

Münsters Coach Marco Antwerpen entschied sich nach der 1:2-Heimniederlage gegen Jena dagegen zu vier Umstellungen: Neben Schweers (Sprunggelenksverletzung) rutschten die Offensivakteure Cueto, Dadashov und Kobylanski aus der Anfangsformation. Neu begannen die Abwehrspieler Borgmann und Kittner sowie in die Offensive Hoffmann und Warschewski, die gegen Jena bereits direkt nach der Halbzeit eingewechselt worden waren.

FCK sucht nach Präzision - und hat Glück

Die Preußen erwischten den besseren Start. Warschewski vergab früh zwei Gelegenheiten (2., 3.). Die Pfälzer benötigten einige Minuten, um sich zu sammeln. Mit zunehmender Spieldauer erarbeitete sich der FCK allerdings mehr Spielanteile. Eine Volleyabnahme von Zuck aus spitzem Winkel sorgte in der 10. Minute erstmals für Raunen auf dem Betzenberg. Insgesamt fehlte es den Roten Teufeln aus dem Spiel heraus indes an Präzision. Immerhin: Nach einem Eckball spitzelte Biada den Ball nur knapp am Tor vorbei (21.).

Die Münsteraner zogen sich im weiteren Verlauf ein wenig zurück, setzten aber ab und an Nadelstiche gegen die nicht sattelfeste Defensive der Hausherren, die in der 38. Minute doppelt Glück hatte: Erst entschärfte Sievers einen tückischen Freistoß von Klingenburg aus spitzem Winkel, Sekunden später stoppte Sternberg einen Flankenversuch von Scherder mit dem über dem Kopf erhobenen Arm im Strafraum. Die Preußen-Spieler reklamierten, Referee Robert Kempter ließ weiterspielen.

Nach der Pause brachte Frontzeck den zu Beginn geschonten Spalvis für Biada. Und die Hereinnahme des Litauers sollte sich schnell bezahlt machen. Nach einem Einwurf von Dick von der rechten Seite ließ Spalvis für Kraus liegen, der aus der Distanz per Aufsetzer zum 1:0 traf (51.). Beinahe wäre Heidemann im direkten Gegenzug der Ausgleich gelungen, doch der von Kraus noch leicht abgefälschte Schuss ging hauchdünn am Tor vorbei (52.). Antwerpen reagierte und wechselte nach und nach in der Offensive durch. In der 67. Minute reklamierte Münster erneut Handspiel, nachdem Dick einen Ball von Joker Rühle im Strafraum an den Oberarm bekam. Kempter entschied erneut auf Weiterspielen.

Kobylanskis Freistöße drehen das Spiel

Doch der nicht unverdiente Ausgleich sollte noch fallen: Nur sechs Minuten nach seiner Hereinnahme zwang Kobylanski FCK-Keeper Sievers mit einem sehenswerten Freistoß in der 74. Minute zu einer Glanzparade, im Nachschuss schob Menig zum 1:1 ein. In der Schlussphase wurde es turbulent und emotional. Kempter schickte Lauterns Torwarttrainer Gerald Ehrmann auf die Tribüne (81.). Schon in der Nachspielzeit wurde Kobylanski für den SCP zum Matchwinner. Diesmal zirkelte der Offensivakteur einen Freistoß unhaltbar mit Effet ins linke obere Toreck (90.+2). Auf der Gegenseite verhinderte derweil Schnitzler bei einem Schlenzer von Albaek gekonnt per Flugparade das 2:2 (90.+4), sodass es beim Erfolg für Münster blieb.

Für die Roten Teufel geht es am Samstag (14 Uhr) in Halle weiter. Die Preußen empfangen am Montagabend (19 Uhr) die Sportfreunde Lotte.


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