Nur das späte Gegentor gegen Wattenscheid ärgert die Preußen etwas

Billerbeck - Preußen Münster hat das vorletzte Testspiel der Vorbereitung deutlich gewonnen. In Billerbeck setzte sich der Drittligist mit 4:1 (2:0) gegen Regionalligist Wattenscheid 09 durch. Neuzugang René Klingenburg war an zwei Toren beteiligt.

Von Thomas Rellmann

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Torschütze Martin Kobylanski (r.) attrackiert den Wattenscheider Keeper Edin Sancaktar. Foto: Johannes Oetz

Allmählich nähert sich Marco Antwerpen seiner Vorstellung an, mit wem und vor allem wie er den SC Preußen auftreten lassen will. Münsters Trainer sah zehn Tage vor dem Saisonstart einen über weite Strecken überzeugenden Vortrag seiner Schützlinge, die in Billerbeck Regionalligist SG Wattenscheid 09 mit 4:1 (2:0) schlugen. Natürlich verrät der 46-Jährige noch lange nicht, welche Mannschaft er zum Start gegen Fortuna Köln auf den Rasen schicken will. Das lässt sich oft auch im laufenden Spieljahr schwer entschlüsseln. Doch einige Hinweise streute Antwerpen schon ein.

Etwa den, dass Rufat Dadashov vorne drin demnächst „ein Fixpunkt“ werden könnte. Der Neuzugang aus Berlin freute sich sichtbar über sein Tor zum 3:0 (55.), als René Klingenburg ihn schön freigespielt hatte. „Er braucht Geduld und hat die auch“, so sein Coach.

Vor der Pause hatte sein Team noch nicht die volle Durchschlagskraft entfaltet und zunächst über Sandrino Brauns Weitschuss (7.) sowie einen Kopfball von Simon Scherder (15.) nur zwei Mal dezent angeklopft. Bis plötzlich kurz vor der Halbzeit Leben rein kam. Dadashov hatte noch Pech, als er Keeper Edin Sancaktar schon mit dem Kopf überlupft hatte, aber Adrian Schneider noch auf der Linie klärte (38.). Die Führung besorgte dann Martin Kobylanski per Foulelfmeter (Frederik Lach an Klingenburg) drei Minuten später. Mit dem Pausenpfiff erhöhte der wieder starke Niklas Heidemann frei stehend vor Sancaktar auf 2:0 (45.).

Die beste Preußen-Phase folgte mit Wiederbeginn. Dadashov bewies wie beschrieben Torjäger-Qualität, Pech hatte dagegen Tobias Rühle, dessen elegante Ballan- und -mitnahme mit anschließendem Heber erfolglos blieb, weil erneut Schneider als letzte Instanz rettete (65.). Kevin Rodrigues Pires krönte ein Solo von der Mittellinie, bei dem er aber auch viel Raum hatte, mit einem feinen Abschluss aus 17 Metern zum 4:0 (72.), ehe Emre Yesilova das Ehrentor für die Lohrheider gelang (74.), als er den ansonsten aufmerksamen Dominik Lanius stehen ließ. Wieder nicht zu null, das ärgerte Antwerpen. „Aus einem Einwurf für uns darf das nicht passieren. Von da darf der Ball nicht ins Zentrum. Komplett unnötig.“

Überhaupt, die letzten Minuten hätten besser laufen können. Kapitän Simon Scherder ließ Dampf ab, weil das Rückzugsverhalten nicht mehr passte. „Er hat recht“, so sein Coach. „Wir hatten frisch durchgewechselt, da muss jeder die Wege mitmachen. Aber bei uns kommt zu oft ein Bruch rein nach der zweiten Wechselrunde.“

Sei’s drum, unterm Strich stand die Defensive diesmal auch ohne den erkrankten Ole Kittner ganz gut, ließ wenn dann Fernschüsse von Jeffrey Obst (11.), Sebastian van Santen (12.) und Yesilova (67.) zu. Der ultimative Härtetest erfolgt am Samstag ebenfalls am Helker Berg gegen Heracles Almelo. SCP: Schulze Niehues – Lanius, Scherder, Borgmann – Tezel (46. Menig), Klingenburg (66. Cueto), Braun (66. Schwarz), Heidemann (66. Heinrich) – Kobylanski (46. Rodrigues Pires) – Hoffmann (46. Rühle), Dadashov (66. Warschewski)


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