Sieg in Köln bringt Klassenerhalt und neuen Kontrakt
Antwerpen: "Das ist auch so der Klassiker"

Vor der Partie bei Fortuna Köln hatte SCP-Coach Marco Antwerpen noch angekündigt, dass er und seine Mannschaft bei rund 500 in die Domstadt mitgereisten Preußen-Fans in der Pflicht stünden. Dieser Pflicht war der SC Preußen eindrucksvoll gerecht geworden und radierte mit einem 4:2-Sieg im Südstadion die letzten Zweifel am Klassenerhalt aus. Vier Spieltage vor Saisonende haben die Münsteraner bereits 45 Zähler gesammelt und damit 16 Punkte Vorsprung auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz.

Ein 4:2 auf des Gegners Platz hört sich nach einem klassischen Muster an: "Die eine Mannschaft macht ein gutes Spiel und die andere ist an diesem Tag total schlecht." Doch Antwerpen räumte mit dieser Phrase auf. "Aber so ist es ja nicht", so der 46-Jährige, der am Mikrofon des vereinseigenen "nullsechs.tv" damit bekräftigen wollte, dass seine Mannschaft nicht unbedingt nur von einer schwachen Fortuna profitiert habe, sondern ihr eigenes Spiel durchgezogen und dementsprechend verdient gewonnen habe. "Wir versuchen, uns Dinge zu erarbeiten und auch Dinge spielerisch zu lösen. Und das ist auch eine gute Leistung, wenn man es über die gesamte Partie sieht."

Antwerpens taktische Kniffe fruchten

Nach einer starken ersten Hälfte lag Münster mit 2:0 in Front, neben Lion Schweers (erster Saisontreffer) hatte auch Antonio Grimaldi als Torschütze geglänzt. Dass neben dem deutsch-italienischen Torjäger (elf Treffer) mit Schweers auch ein Verteidiger traf, kann man durchaus als Verdienst von Trainer Antwerpen werten. Nach dessen Übernahme im Dezember vergangenen Jahres hatte der gebürtige Unnaer in der Defensive von Vierer- auf Dreierkette umgestellt und somit eine taktische Variante in das Preußen-Spiel integriert, in dem die drei etablierten Abwehrleute Schweers, Ole Kittner und Simon Scherder nicht nur Gefahr vor dem eigenen Tor verhindern, sondern diese vielmehr vor das gegnerische Gehäuse verlagern. So kommt es nicht von ungefähr, dass alle drei Defensivakteure zusammen auf acht Treffer kommen.

Nach dem Seitenwechsel gab Köln zwar ein kurzes Lebenszeichen von sich, für den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer der Rheinländer sorgte jedoch mit Fabian Menig ein Münsteraner. "Das ist auch so der Klassiker", ärgerte sich Antwerpen über das Zustandekommen des 1:2. "Du kommst raus aus der Pause, machst ein Eigentor. Das haben wir in dieser Phase nicht gut gemacht und dann machen wir das Tor letztendlich selber." Freuen konnte sich der Trainer letztlich aber über eine Leistungssteigerung als Resultat des Gegentreffers: "Dann haben wir den Schalter umgelegt und noch viele Torchancen herausgespielt."

Aber wir reden hier nicht über Millionen, sondern über einen ganz normalen Vertrag.
Antonio Grimaldi über seine bislang ausstehende Vertragsverlängerung

Angeführt von einem überragenden Grimaldi (kicker-Note: 1 und Spieler des Spieltages), der noch ein weiteres Tor sowie eine Torvorlage verbuchte, stand letztlich ein 4:2 aus Sicht der Gäste auf der Anzeigetafel. "Ich glaube, sie haben uns unterschätzt", vermutete der Stürmer. "Sie haben uns Räume gelassen, wir haben diese mit unseren schnellen Spielern erlaufen. Sie haben es uns zu einfach gemacht", so Grimaldi, der mit einem Grinsen jedoch noch ein "aber von mir aus gerne" hinterherschob. Der Vertrag des Angreifers läuft aus, ein neues Arbeitspapier liegt noch in der Schwebe - seine Gehaltsklasse scheint nicht in den Sparplan des SCP zu passen. "Aber wir reden hier nicht über Millionen, sondern über einen ganz normalen Vertrag."

Klausel greift: Antwerpens Vertrag verlängert sich

Apropos Vertrag: Durch den gesicherten Ligaverbleib verlängerte sich indes auch das Arbeitspapier von Trainer Antwerpen automatisch um ein Jahr bis 2019. Der Nachfolger von Benno Möhlmann holte in 15 Partien unter seiner Leitung 27 Punkte und ist im heimischen Preußen-Stadion gar noch ungeschlagen. "Das ist ein schöner Nebeneffekt", so der Coach über seine Vertragsverlängerung. "Ich freue mich auch darüber und bin gespannt, was die neue Saison so bietet."


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