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Einmal zappelte der Ball gegen Wiesbaden im Netz. Foto: Peperhowe

1:0-Heimsieg über Wehen Wiesbaden: Standard bringt Entscheidung

Mit einem 1:0-Heimsieg über den SV Wehen Wiesbaden setzte der SC Preußen Münster am Samstag nicht nur die eigene Heimserie fort, sondern zwang gleichzeitig auch eine Spitzenmannschaft der Liga in die Knie. Mit gleich zwei Drittliga-Debütanten in der Startelf spielten die Adlerträger lange einen ruhigen Part und hielten vor allem in der Defensive wieder dicht. Vorne verpassten die Adlerträger in der Schlussphase zwar die Entscheidung, weil einmal mehr aber hinten die Null stand, reichte der Treffer von Martin Kobylanski zum Sieg.

Die Verletztenliste war schon vor dem 33. Spieltag lang, sollte vor Anpfiff aber noch länger werden: Neben Adriano Grimaldi, Tobias Warschewski und Michele Rizzi fielen zusätzlich noch Simon Scherder und Lucas Cueto aus. Für Preußentrainer Marco Antwerpen blieben da nicht mehr so viele Alternativen, sodass der Fußballlehrer für einige Überraschungen in der Startelf sorgte: Der 18-Jährige Cyrill Akono und der 20-Jährige Jannik Borgmann feierten am Samstag ihr Drittliga-Debüt, darüber hinaus kam Benjamin Schwarz nach knapp einem Jahr Verletzung zu seinem Comeback. Auch Tobias Rühle kehrte nach überstandener Krankheit zurück, auch Philipp Hoffmann durfte wieder von Beginn an ran. Die Kapitänsbinde übernahm Ole Kittner, der als zentraler Mann in der Dreierkette das Spiel organisieren sollte.

Kobylanski mit der Führung

Dass die Preußen mit gleich fünf Veränderungen und darunter zwei Debütanten auf eine Spitzenmannschaft der 3. Liga trafen, war in der ersten Halbzeit nicht zu erkennen. Die Adlerträger spielten einen souveränen Part im Preußenstadion und hielten die Tormaschinerie der Hessen in Schach. Die eigene Vorwärtsbewegung lief natürlich noch nicht ganz rund, trotzdem gab es gute Ansätze: Ein Distanzsschuss von Sandrino Braun segelte nach schöner Kombination knapp am Kasten vorbei, die beste Gelegenheit hatte aber Hoffmann. Lion Schweers glänzte mit einem Diagonalpass genau in den gegnerischen Sechzehner, wo die Nummer 20 der Preußen das Leder freistehend aber weit am Kasten vorbeisetzte. Mit der Zeit kamen die Gäste zwar besser in Schwung, wirklich Torgefahr herrschte aber selten, denn der Defensivblock des SCP stand einmal mehr stabil.

Richtig spannend wurde es dann in den Schlussminuten des ersten Durchgangs. Erst wurde Robert Andrich durch eine Tätlichkeit auffällig, die Schiedsrichter Harm Osmers mit der glatten Roten Karte bestrafte (39.). Der Wiesbadener hatte gegen Cyrill Akono nachgetreten. Es sollte aus Sicht der Preußen aber noch besser kommen. Einen Freistoß zog Martin Kobylanski auf den zweiten Pfosten, im Strafraum segelten aber sowohl Kittner als auch Borgmann haarscharf am Ball vorbei. So flog der Ball ungestört durch den Sechzehner und schlug schlussendlich im langen Eck zur 1:0-Führung ein (45.). Damit war aber noch nicht Schluss, beinahe hätte es noch ein zweites Mal geklingelt. Der auffällige Braun probierte es nochmal aus der zweiten Reihe, seinen Abschluss parierte Keeper Markus Kolke aber im letzten Moment sehenswert.

Hinten stark, vorne fahrlässig

Nach dem Seitenwechsel ergaben sich für Adlerträger mehr Räume, denn Wiesbaden spielte auch mit zehn Mann auf den Ausgleich. Und hatte, wenn auch keine rausgespielten, durchaus nach Standards gute Chancen. Einmal Brandstetter und einmal Dams standen im Strafraum sträflich frei, ließen die aussichtsreichen Gelegenheiten aber leichtfertig liegen. Ähnlich fahrlässig gingen aber auch die Münsteraner mit ihren Umschaltsituationen um, die sie nicht gut zu Ende spielten. Immer wieder konnte Wiesbaden, teils in Unterzahl, die Konter zu einfach verteidigen. So blieb es weiter spannend im Preußenstadion, denn der Aufstiegsanwärter drängte weiter – lief aber auch weiter heiß. In einen Zweikampf mit Philipp Hoffmann stieg der vorbestrafte Simon Brandstetter zu hart ein, sah dafür die Ampelkarte und Wiebaden musste die Partie zu neunt beenden.

In der Schlussphase kostete die Partie die 6.038 Zuschauer dann nochmal richtig Nerven. Wiesbaden machte hinten auf, die Hausherren hatten Konterchancen beinahe im Sekundentakt. Verspielten diese aber auch im Sekundentakt. Weil die Gäste aber den Ball auch nicht mehr im Kasten der Preußen unterbringen konnten, fuhren die Adlerträger die drei Punkte ein.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Schweers, Kittner, Borgmann (Al-Hazaimeh, 71.) – Menig, Braun, Kobylanski (Rinderknecht, 64.), Schwarz – Rühle (Heinrich, 67.), Akono, Hoffmann

Wiesbaden: Kolke – Kuhn (Dittgen, 62.), Mockenhaupt, Dams, Mintzel (Schwadorf, 85.) – Diawusie, Pezzoni (Breitkreuz, 70.), Andrich, Andrist – Brandstetter, Schäffler

Tore: 1:0 Kobylanski (45.)

Gelbe Karten: Rinderknecht / Pezzoni, Mintzel

Gelb-Rote Karte: Brandstetter

Rote Karte: Andrich

Zuschauer: 6.038

Schiedsrichter: Harm Osmers

Samstag, 7. April 2018 - 17:07 1. Mannschaft | Autor: Marcel Weskamp


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