"So sind die Mechanismen nun einmal"

Hatte auch Horst Steffen die Liga unterschätzt? „Sie ist ausgeglichen wie nie, ein wenig Glück kann unglaublich viel bewirken“, sagte dieser noch am Dienstagnachmittag. Bezog sich etwa auf den 1. FC Magdeburg, der seit dem knappen Erfolg im Preußenstadion kaum aufzuhalten scheint. Der SCP aber streute in seine guten Ansätze zuletzt viel zu viele Enttäuschungen ein: Großaspach. Frankfurt. Aalen. Alle Pleiten hätten deutlicher ausfallen können, es waren drei Totalausfälle.

Steffen: „So sind die Mechanismen nun einmal“

So sympathisch Steffen auf Umfeld und Verantwortliche wirkte – schwache Ergebnisse gepaart mit teils rätselhafter Spielweise, für die zuletzt auch der Übungsleiter selbst nicht immer eine Erklärung fand, zwangen zum Handeln. „So sind die Mechanismen des Geschäfts nun einmal“, erkannte auch Steffen nach der Trainingseinheit, angesprochen auf die große Kritik an seiner Arbeit. Da wusste er allerdings noch nicht von seiner baldigen Entlassung.

Was bleibt noch von der Ära Horst Steffen? Er brachte Spieler wie Adriano Grimaldi oder Jesse Weißenfels zurück auf hohes Niveau. Preußen Münster hat ein brandgefährliches Sturmduo, sofern es fit ist. Die Defensive dagegen war einst ein Prunkstück der Münsteraner, auf das niemand so recht stolz war. Mittlerweile wäre man um das Bollwerk früherer Spielzeiten sichtlich froh. Der „Neue“ - wer auch immer es letztendlich wird - hat jede Menge Arbeit vor sich, keine Frage.

Personell darf sich derweil neben Torwarttrainer Carsten Nulle zunächst nur Sreto Ristic – im Sommer eigens von Steffen ins Boot geholt – weiterhin beweisen. Ob und wie er sich mit einem neuen Übungsleiter arrangieren wird ist genauso fraglich wie der Nachfolger von Steffen überhaupt. Nahe liegen Namen wie Ex-Kieler Karsten Neitzel oder Maik Walpurgis, der zuletzt bereits im Stadion gesichtet worden war. Heiße Kandidaten dürften sich jedoch frühestens in den kommenden Tagen herauskristallisieren.

Quelle: www.westline.de