CDU UND GRÜNE STELLEN ANTRAG
Preußen Münster: Kein Stadion für 30.000 in der Stadt

Osnabrück. Die Rathausmehrheit der Stadt Münster hat die Suche nach einem neuen Standort für ein Stadion des Fußball-Drittligisten SC Preußen Münster innerhalb der Stadtgrenzen für beendet erklärt. Ein Antrag, den Schwarz-Grün vorlegte, sieht vor, das alte Preußen-Stadion an der Hammer Straße in Zusammenarbeit mit dem Verein zu modernisieren – enthält aber keinerlei Zusagen auf finanzielle Unterstützung seitens der Stadt. Nun ist anzunehmen, dass die Preußen ihre Baupläne außerhalb der Stadtgrenzen forcieren.

In der monatelangen Debatte um einen neuen Stadion-Standort in Münster hat die schwarz-grüne Ratsmehrheit der Satadt jetzt ihren Vorschlag auf den Tisch gelegt, über den am kommenden Mittwoch im Stadtrat abgestimmt werden soll. Wie die „Westfälischen Nachrichten“ berichten, sieht dieser vor, dass CDU und Grüne das in die Jahre gekommene, städtische Preußen-Stadion an der Hammer Straße modernisieren wollen, wenn Preußen Münster ein „klares Bekenntnis“ zu diesem Standort ablegt.

Der Antrag erklärt die bisherige, von Vereinsseite geforderte Suche nach einem neuen Stadionstandort in Münster für beendet. Im Antrag steht, dass „sich im Prüfprozess kein möglicher Standort identifizieren ließ, der alle städtebaulichen, verkehrlichen und den Immissionsschutz betreffenden Anforderungen erfüllt“. Zudem räume Schwarz-Grün dem Bau von Wohnungen samt Kitas und Schulen angesichts der angespannten Haushaltslage Vorrang ein vor einem städtischen Engagement für ein neues Stadion für den Profi-Fußball.

Für die Modernisierung des Stadions an der Hammer Straße, das künftig bis zu 20000 Zuschauer fassen soll, soll bei Zustimmung des Vereins für diesen Weg ein Realisierungskonzept inklusive Finanz- und Wirtschaftsplan entwickelt werden. Dem Verein soll angeboten werden, Ausbau und Betrieb des Stadions in eigener Regie zu übernehmen. Zur Finanzierung findet sich in dem Antrag kein Hinweis. Zwei Optionen gelten als denkbar: Die Stadt bezahlt den Ausbau des Stadions und verpachtet kostendeckend an den Verein, oder die Kommune gibt einen Kredit an die Preußen, die als Bauherr auftreten. In anderen Punkten ist, wie die „WN“ und das Portal „westline.de“ berichten, der Antrag dagegen deutlich: Die Tribünensanierung soll unter Beachtung des Lärmschutzes für die Anwohner erfolgen. Ferner ist ein Bahnhaltepunkt „Hammer Straße/Preußen“ geplant. CDU und Grüne verweisen auf ein „neues und flächensparendes Parkraumkonzept“. Die heutigen Parkplätze sollen komplett durch Parkhäuser oder Parkdecks ersetzt werden.

Aufgrund der beschränkten Wachstumsmöglichkeiten an der Hammer Straße kann der SCP seine unter der Regie von Ex-Unternehmer Walther Seinsch vorgestellten ursprünglichen Pläne für ein Stadion mit mindestens 30000 Zuschauern und Bundesliga-Perspektive nur außerhalb der Stadtgrenzen verfolgen. Favorit ist derzeit ein Standort an der Autobahn bei Senden (A43) in der nähe des Bahnhofes Bösensell – wobei viele Fragen der Realisierung und Finanzierung an dieser Stelle noch völlig ungeklärt sind.

https://www.noz.de/deutschland-welt...er-kein-stadion-fuer-30-000-in-der-stadt