Do., 13.10.2016
Neue Arena in Flughafen-Nähe? Preußen stellen Stadionfrage neu

Münster -
Der erfahrene Stadion-Macher Walther Seinsch hatte seine Vorstellungen für den Neubau eines Preußen-Stadions schon einmal präsentiert. Damals platzten die Pläne. Nun ist Seinsch zurück. Die Fans hoffen, dass sich mit seinem Engagement auch die Stadionfrage neu stellt.
Von Ralf Repöhler, Ansgar Griebel

Walther Seinsch hat sich gemeldet. Im Heimspiel gegen Bremen hatten Preußen-Fans dem früheren Präsidenten des FC Augsburg, der dort ein modernes Fußballstadion und damit den Aufstieg bis in die erste Bundesliga ermöglicht hatte, einen Wink mit dem Zaunpfahl gegeben. „Walther, bitte melde Dich!!!“, stand mit drei Rufzeichen auf einem Transparent im Stadion. Zu diesem Zeitpunkt waren die Gespräche mit dem Unternehmer (Mitbegründer der Modekette Takko) bereits weit fortgeschritten.

Die Preußen werden am Donnerstag ihr Zukunftskonzept, an dem sie lange im Geheimen gefeilt haben, vorstellen – bei einer Pressekonferenz in den Geschäftsräumen der Coler GmbH und Co. KG. Deren Geschäftsführer Fabian Roberg soll Nachfolger von Thomas Bäumer als Aufsichtsratsvorsitzender werden, als Präsident wird sogar auch der scheidende Stadtdirektor Hartwig Schultheiß gehandelt – was wohl trotz seiner Nähe zu den Preußen nur ein Gerücht bleiben wird.
Neuer Hoffnungsträger

Heißer Kandidat für das Präsidium und neuer starker Mann soll Seinsch sein. Er hatte sich als Fußball-Förderer beim FC Augsburg einen Namen gemacht, wo er als Investor und Stadionbauer den Verein nach oben führte.

Bereits im Juni 2015 wurde der Münsteraner erstmals mit den Preußen in Verbindung gebracht, hatte ein Engagement aber unmissverständlich an einen Stadion-Neubau gekoppelt – daran war vor Jahresfrist die Zusammenarbeit gescheitert.

Jetzt ist Seinsch wieder da – und damit möglicherweise das Ende der baufälligen Spielstätte an der Hammer Straße in Sicht. Denn: Ein Stadion-Ausbau auf 35  000 Zuschauer, der Seinsch aus wirtschaftlichen Gründen vorschwebt, ist dort aus baurechtlichen und lärmtechnischen Gründen mit Blick auf die Anlieger nicht möglich.

Die Standortfrage

Gerüchten zufolge käme als neuer Standort neben dem von der Stadt vorgehaltenen Areal an der Nieberdingstraße auch ein Stadion nördlich von Münster infrage. Platz genug und ein tragfähiges Verkehrskonzept gäbe es am Flughafen. Pressesprecher Udo Schröer vom Airport-Park sind die Gerüchte bekannt, nicht aber offizielle Anfragen. Gleichwohl könnte sich Schröer eine Arena in Flughafennähe gut vorstellen: „Wir haben Platz genug. Die Anbindung ist optimal. Für mich wäre das eine perfekte Wahl.“

Die Stadt weiß von solchen Stadionplänen nichts. Sie bereitet – mit deutlichen Verzögerungen – den Bebauungsplan für den Sportpark Berg Fidel vor, um endlich eine Rechtssicherheit für weitere Bauvorhaben in dem Gebiet zu haben. Der Bebauungsplan wird allerdings nicht vor dem zweiten Quartal 2017 in Kraft treten können, was viele Preußen-Verantwortliche verärgert.

In dieser Woche werden die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange erwartet. Der Offenlegungsbeschluss soll Mitte Dezember erfolgen. Sofern die Preußen mit Seinsch überhaupt noch auf die Hammer Straße setzen.


Quelle: www.wn.de