Wer kommt, wer geht?
Bischoff und Kara beim SC Preußen Münster auf dem Abstellgleis?


von Jan Ahlers

Münster – Nach dem 1:3 bei Jahn Regensburg hat für Preußen Münster die Winterpause begonnen – zumindest für die Spieler. Trainer Benno Möhlmann hat derweil intensive vorfeierliche Tage vor sich: Es gilt, den Kader für die Rückserie aufzustellen. Wie groß werden die Veränderungen ausfallen?

Den Aufreger liefert erneut die Bild-Zeitung in ihrer Montagsausgabe. Wie es dort heißt, würden neben Jesse Weißenfels auch Cihan Özkara und Edisson Jordanov ein Wechsel nahegelegt. So weit, so wenig überraschend.

Bemerkenswerter sollen angeblich diese beiden Personalien sein: Die langjährigen Preußen-Kicker Amaury Bischoff und Mehmet Kara sollen Signale erhalten habe, dass ihre Position sich eher nicht verbessern werden. Steine würde ihnen der Klub nicht in den Weg legen - so deutet es der Bericht an.

Sportlich käme das nicht unbedingt überraschend. Beide Spieler, einst Leistungsträger, finden unter Benno Möhlmann keine richtige Bindung mehr zum Spiel. Beide besitzen allerdings auch langfristige Verträge - bis 2018 wären beide noch an den SCP gebunden.

Und was sagt Möhlmann selbst zu den Aussagen in der Bild? "Dass die beiden gehen sollen, ist reine Spekulation", meint Trainer Möhlmann und stellt klar: "Alle - wirklich alle - drängen sich im Training auf, das habe ich selten so erlebt."

Möhlmann hatte ja auch vor dem Spiel in Regensburg gesagt, mit "62 Jahren werde ich hier niemanden mehr vom Hof jagen". Klar, ginge ja auch nicht bei bestehenden Verträgen. Die Sache bleibt aber spannend.

Die große Unbekannte: Walther Seinsch

Seit Saisonbeginn nahezu durchweg außen vor ist Cihan Özkara, der aber schon im Sommer trotz heftigster Klarstellungen von Ex-Trainer Horst Steffen den gültigen Vertrag einer besseren sportlichen Perspektive vorzog. Warum sollte er sich in der Winterpause anders entscheiden? Edisson Jordanov schließlich sammelte in Regensburg endlich Spielpraxis und hatte zudem vorher schon signalisiert, kämpfen zu wollen.

Akut ist nur die Personalie Jesse Weißenfels, die sich mit einer Vertragsauflösung in diesen Tagen jedoch bereits erledigen wird. "Weitere wechselwillige Spieler kann ich nicht benennen", so Möhlmann.

Spannender und bedeutend aktueller gerät damit die Frage nach den Neuverpflichtungen. Wie viel wird Preußen Münster investieren, welche Mittel stehen dem Verein überhaupt zur Verfügung? Kein Geheimnis ist, dass im Umfeld der Adlerträger über ein Investment von Aufsichtsratsmitglied Walther Seinsch spekuliert wird. Dieser hält sich aber bedeckt, tritt selten an die Öffentlichkeit. Allein seine bisherige Tat – die Trainerverpflichtung des renommierten Benno Möhlmann – lässt auf Wintereinkäufe schließen, die sich Preußen Münster unter normalen Umständen nicht leisten könnte.

Der SCP auf der Suche nach dem Toptransfer

Mit Perspektivspieler Martin Kobylanski, dessen Karriere seit der Zweitliga-Station Union Berlin über zwei Jahre bergabging, ist sich der SCP dabei bereits über eine halbjährige Leihe von Lechia Gdansk weitestgehend einig. Als eine Art Wundertüte wie einst Emil Atlason lässt er sich kategorisieren, sofort weiterhelfen müssen andere. So etwa Christian Müller, der vor einigen Wochen für zwei Tage mittrainierte und bleibenden Eindruck hinterließ. Kommt er, dürfte Michele Rizzi dies als Faustschlag empfinden – ebenso wie er bekleidet Müller allen voran die zentrale Position hinter den Spitzen.

Selbst damit wäre der Bedarf des SC Preußen aber noch lange nicht gedeckt: Ebenso sollen ein erfahrener Stürmer und ein startelf-tauglicher Sechser, der auch als Innenverteidiger fungieren kann, nach Westfalen gelotst werden. Ein Thema werden könnte der 28-jährige Manuel Konrad, bei Dynamo Dresden seit seinem Wechsel im Sommer außen vor. Unter Möhlmann stellte der variable Defensivmann mehrere Jahre nicht nur einen Stammspieler, sondern final auch den Kapitän beim FSV Frankfurt dar.

Ein ähnliches Profil muss der neue Stürmer mitbringen, um bei Preußen Münster sofort weiterhelfen zu können. "Ich werde Spielern das Vertrauen schenken, die ich kenne - damit bin ich meistens gut gefahren", kommentiert Möhlmann.



Quelle: www.westline.de