30-Punkte-Marke geknackt
Hochsouverän: Preußen Münster schlägt Hansa Rostock mit 2:0

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von Jan Ahlers

Münster – Was hat Trainer Marco Antwerpen mit dieser Mannschaft gemacht? Im sechsten Spiel mit den Adlerträgern holte der 46-Jährige seinen vierten Sieg. Das 2:0 (1:0) gegen Hansa Rostock war in allen Belangen hochverdient. Spielerisch, aber vor allem taktisch beherrschten die Westfalen den Aufstiegskandidaten nach Belieben.

Gegen den aktuellen Tabellenvierten setzte Marco Antwerpen wie bereits vor einigen Wochen gegen Würzburg auf eine Fünferkette. Simon Scherder, Ole Kittner und Lion Schweers verteidigten im Zentrum. Michele Rizzi musste hingegen wieder auf die Bank, Kapitän Adriano Grimaldi kehrte zurück in die Startelf. Max Schulze Niehues vertrat wie zuletzt den angeschlagenen Nils Körber.

Ehe sich das Spiel so richtig warmgelaufen hatte, knallte es bereits – und zwar im Kasten der Gäste! Philipp Hoffmann hatte sich am linken Strafraumeck durchgetankt, der Ball landete zunächst bei Grimaldi und dann bei Martin Kobylanski. Der zog aus rund 25 Metern ansatzlos ab und setzte das Leder herrlich in den rechten Winkel. Ein Traumtor zur 1:0-Führung (9.)!

Münster ist am Drücker und legt nach

Acht Minuten später vergab Jeron Al-Hazaimeh nach Doppelpass mit Tobias Rühle das 2:0, Hansa-Keeper Janis Blaswich parierte. Preußen Münster verdiente sich seine Führung zusehends. Rostock wurde zunehmend schon im Spielaufbau zu einfachen Fehlern gezwungen – zunächst konnte der SCP aus seinen frühen Ballgewinnen aber noch kein Kapital schlagen. Hansa versuchte es mal mit Pascal Breier, mal mit Marcel Hilßner aus der Distanz. Wirklich gefährlich war das nicht. Und Ex-Preuße Amaury Bischoff? Auch der blieb zuweilen unsichtbar, setzte keine Akzente. Pause.

Die zweite Hälfte startete wieder mit einer aussichtsreichen Gelegenheit für die Preußen. Rühle schüttelte den zaghaften Bischoff im Mittelfeld ab, spielte den Doppelpass mit Grimaldi und verzog anschließend aus acht, neun Metern (51.). Drei Minuten später machte es das Abwehrzentrum im Verbund besser: Lion Schweers flankte einen zweiten Ball auf Kollegen Ole Kittner, der per Kopf auf Simon Scherder ablegte – der wuchtete ihn zum 2:0 in die Maschen (54.). Kurz darauf vergab Grimaldi freistehend den dritten Treffer (56.).

Hansa strahlt keine Gefahr aus

Es war der Lohn für das stetig höhere Engagement der Gastgeber, die den Aufstiegskandidaten von der Ostsee mit ihrem Einsatz, mit ihrer läuferischen Intensität zermürbte. Zwar blieben in der Folge weitere Hochkaräter aus, doch Münster hatte das Geschehen stets im Griff – und das allein war schon eine beachtliche Leistung, zumal sich Rostock selbst nach 70 Minuten noch keine echte Torgelegenheit herausgespielt hatte.

Bis zur 85. Minute dauerte es, ehe Ole Kittner einen Schuss von Selcuk Alibaz zur Ecke abblocken musste und Soufian Benyamina dem Hansa-Torerfolg zumindest nahe kam. Danach ließen die Preußen Ball und Gegner bis zum Schlusspfiff sehenswert laufen. Ein in allen Belangen hochverdienter und nie wirklich gefährdeter Heimsieg – das war gegen einen Gegner dieses Niveaus keine Selbstverständlichkeit. Schwarz-Weiß-Grün klettert damit über Nacht auf den zwölften Tabellenplatz, der Vorsprung auf die Abstiegsränge beträgt kurzzeitig sogar elf Zähler.

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