Das Gesellenstück der Adlerträger

Der noch „frische“ Preußen-Trainer Marco Antwerpen riskierte in seinem dritten Heimspiel vieles, vielleicht nicht alles, aber er ließ eine Dreierkette in der Abwehr auflaufen und siegte mit dem SC Preußen Münster mit 2:0 (1:0) über den Aufstiegsanwärter Hansa Rostock. Martin Kobylanski (10.) und Simon Scherder (56.) trafen für die Hausherren.

Von Alexander Heflik

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Immer Herr der Lage, wie auch in dieser Szene gegen Soufian Benyamina: Münsters Torschütze zum 2:0, Simon Scherder.
Foto: Jürgen Peperhowe

Münster gegen Rostock? Das war zu Beginn eine Vollgas-Veranstaltung der Preußen, vor allem von Martin Kobylanski . Er nutzte nach zehn Minuten die Vorteilsentscheidung von Schiedsrichter Tim Gerach (Landau) auf die spektakulärste aller Arten aus. Aus gut 20 Metern „zimmerte“ er das Spielgerät oben rechts in den Winkel. Da war er wieder, Kobylanski der Künstler. Solche Tore können nur wenige, Kobylanski an guten Tagen auch. Extraklasse mit dem Adler auf der Brust.

Stärker in den Zweikämpfen

Und wenig später hätte Jeron Al-Hazaimeh nachlegen können am Ende eines feinen Solos. Münster hatte zunächst die Hoheitsfrage geklärt, der SCP wirkte knackiger in den Zweikämpfen, zielstrebiger in der Vorwärtsbewegung, entschlossener gegen den Ball, als beim Verteidigen.

Und Dotchev Hansa-Kogge? Schunkelte sich mit Verzögerung in die Partie. Früh wurde die komplette Reservebank zum Aufwärmen geschickt. Doch bis auf einen Schuss von Marcel Hilßner (37.) passierte nach vorne zu wenig, um die Preußen zu gefährden. Die Mannschaft der Stunde in der 3. Liga mit neun Siegen aus den letzten zehn Partien suchte nach einem Rezept gegen kompakte Preußen.

Nach der Pause: Dotchev ließ seinen Männern noch eine Bewährungschance, beim SCP gab es keinen wirklich Grund für eine Positionsänderung. Gleich wurde klar, Münster will kontern, Rostock die Regie übernehmen. Es waren aber die Hausherren, die nach 52 Minuten durch Tobias Rühle eine nächste Chance hatten.

Rostock wackelte

Vorteil Münster? Aber natürlich, vor allem weil Simon Scherder nach Kopfballvorlage von Ole Kittner, per Kopf zum 2:0 traf. Der SCP nun für einige Momente außer Rand und Band, mit der Chance zum 3:0. Adriano Grimaldi (57.) mit einem Solo und schießt übers Tor, Jeron Al-Hazaimeh (58.) köpft wenig später daneben. Rostock wackelte bedenklich, fing sich aber wieder.

Doch Dotchevs Schützlingen fiel nicht viel ein, kaum Chancen, weil der SCP sehr aufmerksam und konsequent alles im Keim erstickte. Da war noch ein Schuss von Pascal Breier kurz vor Schluss, aber nicht wirklich Gefahr für Münsters Tor. Das ging glatt, die Preußen leben auf – und klettern auf Rang zwölf der 3. Liga. Unter Marco Antwerpen haben die Dinge eine positive Wende genommen. Keine Frage.

► Münster: Schulze Niehues – Schweers, Kittner, Scherder – Menig, Kobylanski (76. Rizzi), Braun, Al-Hazaimeh – Rühle (83. Warschewski), Grimaldi, Hoffmann (70. Cueto). – Rostock: Blaswich – Rankovic, Hüsing, Riedel, Holthaus – Hilßner, Hennings (74. Bouziane), Bischoff (83. Rieble), Scherff (59. Alibaz) – Benyamina, Breier. – T ore: 1:0 Kobylanski (10., keine Vorarbeit). 2:0 Scherder (56., Vorlage Kittner). – Zuschauer: 8310. – Schiedsrichter: Gerach (Landau). – Gelbe Karten: Braun / Scherff.


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