Fünfte Niederlage im siebten Spiel
Nach 2:3 gegen Magdeburg: Preußen Münster ist wieder Letzter

von Jan Ahlers

Münster – Das Kellerduell zwischen Preußen Münster und dem 1. FC Magdeburg sollte doch richtungsweisend für den SCP werden - und das wurde es auch: Nach der 2:3 (1:2)-Pleite bleiben die Adlerträger bis auf Weiteres im Tabellenkeller, übernehmen sogar die Rote Laterne. Wieder war der Auftritt über weite Strecken ordentlich, die Belohnung aber blieb aus.

Grundsätzlich war der Auftritt der Preußen beim Halleschen FC bekanntermaßen in Ordnung gewesen, daher änderte Trainer Horst Steffen nur das Nötigste: Mehmet Kara ersetzte im linken Mittelfeld Sinan Tekerci, der sich am Donnerstag im Training verletzt hatte. Ansonsten bleib alles beim Alten, auch das 4-4-2-Schema wurde nicht angetastet.

Natürlich hatte der SCP auf Wiedergutmachung gesonnen für die unnötige Niederlage in Halle, stand eigentlich schon in der Pflicht zu punkten. Das wurde in den ersten Minuten sogleich deutlich, Preußen Münster startete präsent und setzte sich frühzeitig in der gegnerischen Hälfte fest. Dann aber passierte, was für die Schwarz-Weiß-Grünen mehr und mehr zur leidvollen Gewohnheit zu werden scheint: Ein vollkommen unerwarteter Rückschlag, als Sebastian Mai Manuel Farrona Pulido foulte und Christian Beck den fälligen Elfmeter trocken unten links einnetzte (6.).

Schiller legt für den 1. FC Magdeburg nach
Ein Schock für die Preußen? Nein, er setzte seine Drangphase fort und hätte in Form von Adriano Grimaldi bereits den Ausgleich erzielen können (8.). Aber FCM-Keeper Jan Glinker parierte, ehe unmittelbar darauf Jesse Weißenfels kein Strafstoß zugesprochen wurde – eine knifflige Angelegenheit. Auch Mehmet Kara hätte kurze Zeit darauf den Ausgleich aus spitzem Winkel herbeiführen können, wieder war Glinker zur Stelle (21.).

Stattdessen klingelte es kurz darauf wieder auf der Gegenseite: Nico Hammann wuchtete einen Freistoß aus 30 Metern aufs Tor, Max Schulze Niehues riss die Fäuste hoch und parierte – allerdings direkt vor die Füße von Felix Schiller, der zum 2:0 einschob (24.).

Ehe sich daraufhin allerdings eine Schockstarre einstellen konnte, antworteten die Preußen in Form von Jesse Weißenfels nach Rizzi-Hereingabe prompt (26.), kampflos würden sie eine neuerliche Niederlage sicherlich nicht annehmen wollen. Weil aber Rizzi und Grimaldi für den SCP nicht trafen (32./45.) sowie Beck auf der Gegenseite an Schulze Niehues scheiterte (43.), blieb es zur Pause beim 1:2 aus Preußensicht. Unglücklich, keine Frage.

Grimaldi gleicht aus, Preußen drückt - und Magdeburg kontert

Aber den Blitzstart in die zweiten 45 Minuten, der erwischten die Adlerträger: Michele Rizzi setzte sich auf rechts durch und bediente Grimaldi, dieser nagelte das Spielgerät ohne Vorwarnung in den rechten Torwinkel (47.).

Naheliegend, dass sich Preußen Münster spätestens jetzt endgültig das Oberwasser in der Begegnung erarbeitete und Magdeburg zum Reagieren zwang. Klare Gelegenheiten blieben in den darauffolgenden Minuten allerdings noch Mangelware, einzig Benjamin Schwarz zwang Glinker mit einer verunglückten Flanke zum Eingreifen (60.). Nichtsdestotrotz blieben die Preußen am Drücker, wenig sprach für die Gäste aus Sachsen-Anhalt. Ehe Christopher Handke urplötzlich im Chaos nach einem Hammann-Freistoß aus dem Halbfeld zum 3:2 einschob (66.), die SCP-Abwehr hatte dabei überhaupt nicht gut ausgesehen.

Keine nochmalige Auferstehung des SCP

Das war unter dem Strich nicht wirklich verdient, aber es passierte. Der nächste Schlag ins Kontor für die Preußen, die zunehmend hektisch wurden und auch mit Schiedsrichter Timo Gerach haderten, der im Verlauf der Partie den Preußen insgesamt drei mehr oder weniger realistische Elfmeterpfiffe verwehrte. Es war plötzlich Feuer in einer Partie, der beide Trainer vor Spielbeginn eigentlich gar nicht viele Höhepunkte zugetraut hatten. Und der FCM erhielt Platz zum Kontern: Beck traf nach 72 Minuten die Latte, es hätte bereits die Entscheidung sein können.
Der Gegentreffer brachte Magdeburg auch auf mentaler Ebene zurück ins Spiel. Der SCP kämpfte, aber fand nach dem neuerlichen Rückschlag in der gegnerischen Hälfte keinen Zugriff mehr. Bis in die Schlussphase hinein blieben weitere Torgelegenheiten rar, eher noch wurden die Gäste gefährlich - keine Chance für Münster, die fünfte Saisonniederlage noch abzuwenden.


Preußen Münster – 1. FC Magdeburg 2:3 (1:2)
Tore: 0:1 Beck (6./FE), 0:2 Schiller (24.),
1:2 Weißenfels (26.), 2:2 Grimaldi (47.),
2:3 Handke (66.)

Zuschauer: 6.382

Startelf SC Preußen: Schulze Niehues – Tritz, Schweers, Mai, Schwarz – Jordanov, Wiebe, Rizzi, Kara (78. Warschewski) – Grimaldi, Weißenfels

Quelle: www.westline.de