Mainz 05
25.02.2017
Wichtige Punkte für Mainz 05 II: 3:1 Heimsieg gegen Preußen Münster
Von Andreas Riechert

MAINZ - Im Kampf um den Klassenerhalt hat die U23 des FSV Mainz 05 einen immens wichtigen Heimsieg eingefahren. Der Fußball-Drittligist bezwang den SC Preußen Münster im Bruchwegstadion vor 898 Zuschauern verdient 3:1 (1:0) und holte damit einen lebensnotwendigen Dreier. Die 05er bleiben zwar weiterhin im Keller und Schlusslicht, dürfen nach ihrer unterm Strich starken Vorstellung aber weiter hoffen, auch in der nächsten Saison in der dritthöchsten deutschen Spielklasse zu kicken.

05-Trainer Sandro Schwarz hatte vor dem Anpfiff für einige, teils unerwartete Änderungen gesorgt. Der zuletzt mit Wadenproblemen ausgefallene Routinier Niki Zimling rückte wieder auf die Doppelsechs an die Seite von Kapitän Daniel Bohl, im Tor ersetzte Lukas Watkowiak den angeschlagenen Stammkeeper Florian Müller. Zudem stand Profi-Leihgabe Leon Balogun überraschend in der Startelf und begann in der Innenverteidigung neben Charmaine Häusl. Als Linksverteidiger in der Viererkette feierte Winter-Neuzugang Marin Sverko, der vom Karslruher SC gekommen war, sein Startelfdebüt in der U23. Zudem durften auch Aaron Seydel im Angriff und Heinz Mörschel auf der rechten offensiven Außenbahn anfangen.

1. FSV Mainz 05 II - Preußen Münster
1. FSV Mainz 05 II: Watkowiak - Korczowski, Balogun, Häusl, Sverko - Zimling, D. Bohl - Mörschel (80. Costly), Klement, Trümner - Seydel

Preußen Münster: Schulze Niehues - Tritz, Schweers, Mai, Al-Hazaimeh - B. Schwarz, Rizzi - Rühle (46. Warschewski), Kobylanski (46. C. Müller) - Aydin - Grimaldi (68. Stoll)

Schiedsrichter: Steffen Mix (Abtswind)

Tore: 1:0 Mörschel (33.), 2:0 Klement (60.), 3:0 Trümner (71.), 3:1 Al-Hazaimeh (73.)
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Viele Fehlpässe und Missverständnisse

Genau jener Mörschel war es auch, der die Mainzer im eiskalten Bruchwegstadion nach 33. Minuten zum ersten Mal jubeln ließ. Der im Sommer aus der U19 aufgerückte Youngster nahm sich ein Herz und bugsierte das Leder aus kurzer Distanz in die SCP-Maschen. Zuvor hatten sich die 05er und die Preußen rund eine halbe Stunde lang neutralisiert. Chancen gab es zwar auf beiden Seiten, wirklich zwingend war aber keine davon. Weder der Ex-05er Adriano Grimaldi (13.) und Benjamin Schwarz (19.) auf Münsteraner noch Leon Balogun (21.) und Philipp Klement auf FSV-Seiten waren bei ihren Gelegenheiten wirklich gefährlich. Viele Fehlpässe und Missverständnisse hüben wie drüben bestimmten das Geschehen. Immer wieder wurde das Spiel verschleppt, richtiger Fluss kam kaum auf.

Das änderte sich nach Mörschels Führungstreffer. Die Mainzer U23 übernahm danach erkennbar die Kontrolle, von Münster kam bis zur Pause nichts mehr. Die unter Trainerfuchs Benno Möhlmann zuletzt wiedererstarkten Preußen enttäuschten und ließen nicht erkennen, weshalb sie vor der Partie zehn Punkte mehr als die 05er auf dem Konto hatten.

Nervenaufreibende Schlussszenen

Möhlmann war entsprechend sauer und reagierte zu Beginn der zweiten Hälfte mit einem Doppelwechsel. Das zeigte zunächst Wirkung: Charmaine Häusl musste kurz nach Wiederanpfiff in letzter Sekunde gegen Grimaldi klären (47.) und verhinderte damit den möglichen Ausgleich. Auf der Gegenseite vergaben Seydel aus spitzem Winkel (50.) und Bohl, dessen Schuss aus 13 Metern geblockt wurde (52.). Deutlich besser machte es dann aber Philipp Klement: Nachdem Seydels Versuch von SCP-Keeper Schulze-Niehues nach vorne abgewehrt wurde, spritzte der FSV-Regisseur dazwischen und grätschte die Kugel zur 2:0-Führung über die Linie (61.).

Narrhallamarsch und riesiger Jubel bei den Mainzern, Frust und Wut bei den enttäuschten Fans der Gäste aus dem Münsterland. Und die plötzlich wie entfesselt spielenden 05er setzten mit dem 3:0 durch Benjamin Trümner sogar noch einen drauf (71.). Wer nun aber gedacht hätte, dass das Spiel gegessen sei, der täuschte sich. Denn der FSV machte es unnötig selbst nochmal spannend. Drei Minuten nach dem dritten Tor führte eine Mainzer Unachtsamkeit postwendend zum Münsteraber 3:1-Anschlusstreffer durch Jeron Al-Hazaimeh.

Sandro Schwarz musste an der Außenlinie richtig laut werden und immer wieder korrigierend eingreifen, da sein Team nun allzu sorglos agierte. Es folgten einige nervenaufreibende Szenen. Am Ende durfte die Mainzer U23 aber durchatmen und völlig zu Recht feiern. Ein weiterer Treffer fiel nicht mehr, der Rosenmontag kann kommen.


Quelle: www.allgemeine-zeitung.de